Nach den Drehbuchautoren: Auch Hollywood-Schauspieler streiken
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Nach den Drehbuchautoren: Auch Hollywood-Schauspieler streiken

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Nach den Drehbuchautoren: Auch Hollywood-Schauspieler streiken

Nach den gescheiterten Verhandlungen mit den großen US-Filmstudios treten die Schauspieler Hollywoods in den Streik. Der Vorstand der Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild stimmte am Donnerstag einstimmig für eine Arbeitsniederlegung.

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Hollywood befindet sich im Doppelstreik: Nachdem die Drehbuchautoren bereits seit Wochen die Arbeit niedergelegt haben, stimmte nun auch die Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild für einen Streik.

Zuvor hatten sich die großen Filmstudios nicht mit der Gewerkschaft einigen können. Vier Verhandlungswochen brachten kein Ergebnis, eine entsprechende Deadline ist am Donnerstag abgelaufen. Daraufhin stimmte der Vorstand der Screen Actors Guild für die Arbeitsniederlegung.

Filmstudios reagieren enttäuscht

Die Gewerkschaft der Filmstudios zeigt sich enttäuscht über den Verhandlungsabbruch und beteuert den Filmschaffenden "historische" Gehaltserhöhungen angeboten zu haben: solide Vorauszahlungen, höhere Ruhestandsbezüge und Krankenversicherungsbeträge sowie einen geregelten Einsatz von KI. Die Schauspielerinnen und Schauspieler hatten unter anderem bessere Vergütung und die Regelung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Branche gefordert, waren mit dem Angebot der Studios aber offensichtlich nicht zufrieden. Zuvor hatten beide Seiten sogar noch einen Schlichter hinzugezogen.

Schauspieler dürfen nicht mehr arbeiten

Die Gewerkschaft SAG-AFTRA unter dem Vorsitz von Schauspielerin Fran Drescher ("Die Nanny") hat mehr als 160.000 Mitglieder, darunter Schauspieler für Film und Fernsehen, Stuntleute, TV-Journalistinnen und Moderatoren. Der Streik betrifft aber nur Schauspieler und Schauspielerinnen für Serien und Filme. Für sie ist er aber bindend, sie dürfen dann nicht vor der Kamera arbeiten.

Kreativbranche leidet unter niedrigeren Budgets

Der Streik der Drehbuchautoren hat schon jetzt Auswirkungen für Zuschauer, so können beispielsweise viele Late-Night-Shows nicht mehr wie sonst ausgestrahlt werden. Mit einem Doppelstreik können nun nach Einschätzung von US-Medien kaum noch Filme und Serien gedreht werden.

Beide Kreativbranchen leiden darunter, dass zwar mehr Filme und Serien produziert werden, aber die Budgets sinken und bei Serien oft weniger Folgen pro Staffel gedreht werden. Außerdem bringen Wiederholungen bei Streaminganbietern für die Kreativen anders als im Fernsehen geringere und von der Zuschauerzahl unabhängige Tantiemen.

Mit Informationen der dpa

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