"Dass sich plötzlich eine ganze Region für ein Kunstwerk interessiert und auf Spurensuche begibt, das ist schon etwas Bemerkenswertes": Ingo Lehmann fasst die Geschichte noch einmal zusammen. Beim endgültigen Abschluss dieser Spurensuche ist auch der Oberbürgermeister von Kulmbach dabei. Der SPD-Politiker dankt den Freunden der Plassenburg für ihren Einsatz um das Kunstwerk, das nun endlich auf der Plassenburg in Kulmbach übergeben worden ist.
Rätsel um Portrait: Fahndungsaufrufe in Kulmbach
Was war passiert? Vor knapp zwei Jahren hingen in Kulmbach Fahndungsaufrufe aus. Es ging darum, eine bislang unbekannte Frau auf einem Kunstwerk zu identifizieren. Das Gemälde aus dem Jahr 1930 war zuvor von dem Verein "Freunde der Plassenburg" ersteigert worden – weil auf dem Portrait neben der Dame auch die Plassenburg in Kulmbach zu sehen ist.
Rund acht Monate später war das Geheimnis um das mysteriöse Portrait gelüftet. Die zahlreichen Hinweise auf die Fahndungsplakate ließen letztlich darauf schließen: Bei der Frau auf dem Gemälde handelt es sich um Margarete Meußdoerffer. Als Gattin eines Brauereibesitzers wurde sie 62 Jahre alt, als sie 1929 in Kulmbach Opfer eines bis heute ungeklärten Tötungsdelikts gewesen sein soll. "Dass noch immer nicht alle Umstände und Einzelheiten um die Persönlichkeit der Margarete Meußdoerffer geklärt sind, macht die ganze Geschichte doch immer noch ein bisschen spannender", findet unterdessen Oberbürgermeister Lehmann.
Wann und ob die Hintergründe zu dem Tod von Margarete Meußdoerffer jemals aufgeklärt werden, ist unklar. Fest steht seit heute: Ihr Portrait hängt von nun an als Dauerleihgabe im Landschaftsmuseum Obermain auf der Plassenburg in Kulmbach und kann ab sofort von Besuchern angeschaut werden.
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