Normalerweise sind an Karfreitag tausende Mitläufer und Zuschauer in Lohr am Main im Landkreis Main-Spessart. Dort findet dann nämlich die traditionelle Karfreitagsprozession statt. Es ist die bundesweit älteste noch gepflegte Karfreitagsprozession. Doch auch in diesem Jahr wird sie wegen Corona nicht in gewohnter Form stattfinden.
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13 Stationen zum Leidensweg Jesu
Wie schon 2020 und 2021 werden die Stationen der Prozession in Kirchen und an öffentlichen Plätzen aufgestellt. So können die Gläubigen die Stationen selbstständig ablaufen. Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) und des Roten Kreuzes haben die Figuren, die vom Leidensweg Jesu erzählen, in die Kirchen gebracht. Dort werden sie bis zum Karsamstag, also dem 16. April, stehen und zugänglich sein.
Die 13 Stationen des Leiden Christi reichen vom Heiligen Abendmahl über die Gefangennahme, das Urteil bis zur Grablegung. Die letzte Station zeigt schließlich das Bild von Jona im Bauch des Wals, was die Auferstehung symbolisieren soll. Die geschnitzten Figuren und sogenannte Gewandfiguren werden immer wieder renoviert oder auch neu eingekleidet.
Vor Corona bis zu 10.000 Personen bei Lohrer Karfreitagsprozession
Vor Corona strömten am Karfreitag etwa 10.000 Menschen in die Kleinstadt Lohr im Landkreis Main-Spessart. Dabei wurden jährlich gut eine Stunde lang 13 lebensgroße Holzfiguren schweigend durch die Gassen der Altstadt getragen. Die Prozession findet Experten zufolge bis auf einige Ausfälle, wie zum Beispiel in Kriegszeiten, seit etwa 365 Jahren statt. Nun ist das Spektakel in der gewohnten Form zum dritten Mal nacheinander coronabedingt abgesagt worden.
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