Eine Gruppe Jugendlicher beim Tanz auf der Bühne im Kongresshaus
Bildrechte: BR / Dominik Schlederer

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Klassik-Performance: Mittelschule tanzt "Alpensinfonie"

Sie hat eine Bergtour zu Musik gemacht, die "Alpensinfonie" von Richard Strauss. Und nun wird sie in Garmisch-Partenkirchen auch getanzt: Die Jugendlichen der Mittelschule Garmisch-Partenkirchen bringen das Werk als eigene Performance auf die Bühne.

Über drei Monate haben sie geprobt, getanzt, Neues ausprobiert, und nun ist es soweit: Im Rahmen der diesjährigen Richard-Strauss-Tage in Garmisch-Partenkirchen bringen Schülerinnen und Schüler der Bürgermeister-Schütte-Grund- und Mittelschule ein anspruchsvolles Werk als Tanz-Performance auf die Bühne - die "Alpensinfonie" von Richard Strauss (1864 - 1949).

Ein Bergerlebnis als Musik

Richard Strauss hat seine Alpensinfonie nach einer Bergwanderung komponiert. Zusammen mit vier professionellen Tänzerinnen ist nun eine Tanz-Performance daraus geworden. "Wir haben angefangen mit dem Sonnenaufgang und arbeiten uns dann hoch auf den Gipfel – und vom Gipfel zum Sonnenuntergang", sagt der 12-jährige Felix.

Profi-Tänzerinnen unterstützten die Jugendlichen

100 Schülerinnen und Schüler waren es zu Beginn der Proben, jetzt sind es immer noch über 50, die die Alpensinfonie mit einer Choreographie auf die Bühne bringen. Die wuchtige Musik der sinfonischen Dichtung aus dem Jahr 1915 kommt aus riesigen Boxen. Der große Saal ist dunkel, die Lichteffekte erhöhen die Spannung. Jedes Motiv, jede Bewegung der einzelnen Teile der Sinfonie muss sitzen. Kostüme, Licht, Choreographie - alles ist aufeinander abgestimmt.

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Eine Schülerin bildet die Spitze einer menschlichen Pyramide.

Initiiert wurde das Projekt vom Kiwanis-Club, der sich für Kinder und Jugendliche engagiert, und dem Richard Strauss-Institut in Garmisch-Partenkirchen. Stattliche 60.000 Euro an öffentlichen Fördermitteln und Spendengeldern sammelten die beiden Initiatoren, um der Bürgermeister-Schütte-Grund- und Mittelschule eine professionelle, bühnenreife Performance zu ermöglichen .

Neue Themen jenseits des Schulalltags

Neben der Aufführung geht es auch darum, Kinder und Jugendliche mit eher mittlerer Bildung für Themen zu begeistern, die sonst in ihrem Alltag nicht vorkommen. Für Dominik Šedivý, den künstlerischen Leiter des Richard-Strauss-Festivals, geht das Konzept voll auf: "Die Besonderheit ist, dass die Schüler alle sehr divers sind, mit unterschiedlichen Hintergründen, sowohl sozial als auch national. Dass sie hier zusammenkommen, um künstlerisch aktiv zu sein, von Tanzpädagoginnen angeleitet. Und dass sie hier einen Eindruck von der Kultur bekommen können und auch von der Kunst von Richard Strauss“.

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Schülerinnen und Schüler nach der Generalprobe auf der großen Bühne

"Es sind alle über sich hinausgewachsen"

Die vier Tanzpädagoginnen, die die Jugendlichen begleitet haben, sind von dem Projekt begeistert. "Es ist für alle der Mut, sich das zu trauen und dadurch zu sehen, was sie draufhaben. Sie sind alle sehr gewachsen, jeder auf seine eigene Art“, sagt Choreographin Ellen Steinmüller. Schulleiterin Stefanie Schmidt hat ihre Schülerinnen und Schüler selten so diszipliniert gesehen wie bei der Arbeit an der Alpensinfonie-Performance: „Ich bin begeistert von euch. Es war wunderschön, wie ihr auf die Musik reagiert. Ihr habt das toll gemacht.“ Die Schule hofft auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr.

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