Szene aus Christopher Nolans "Oppenheimer"
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Golden Globes verliehen: "Oppenheimer" großer Gewinner

In der vergangenen Nacht wurden die Golden Globes verliehen. Der französische Film "Anatomie eines Falles" bekam zwei Globes, aber die Hoffnung für Sandra Hüller erfüllte sich nicht. Großer Gewinner ist das Drama "Oppenheimer".

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Christopher Nolans "Oppenheimer" mit Cillian Murphy in der Rolle des berühmten Physikers, der die Atombombe mit erfand, wurde mit insgesamt fünf Golden Globes ausgezeichnet. Darunter "Bester Film", "Bester Hauptdarsteller" - letztere Auszeichnung ging an Cillian Murphy - und "Beste Regie" für Christopher Nolan ("The Dark Knight", "Interstellar"). Für ihn ist es der erste "Regie"-Golden Globe.

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Cillian Murphy gewann als "Bester Hauptdarsteller in einem Drama" für seine Darstellung des Robert Oppenheimer.

Damit geht auch "Barbenheimer", das Kino-Phämomen des vergangenen Jahres, in eine neue Runde: Die zwei völlig unterschiedlichen Filme, das historische Drama "Oppenheimer" und die quietschbunte Komödie "Barbie" über die weltberühmte Spielzeugpuppe waren schon lange vor Kinostart Kernthema auf sozialen Medienplattformen. Beide Filme, die auch ganz unterschiedliche Zielgruppen ansprachen, avancierten zu Kassenhits, "Barbie" ist der erfolgreichste Film 2024 mit über 1,4 Milliarden Dollar an Einnahmen. Das Phänomen ließ auch die Mitglieder der Hollywood Foreign Press Association nicht unbeeindruckt, "Barbie" gewann in der dieses Jahr neu eingerichteten Kategorie "Bester Blockbuster" sowie für den "besten Song".

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Sandra Hüller spielt die Hauptrolle in dem Drama "Anatomie eines Falls" von Justine Triet.

Die große deutsche Hoffnung erfüllte sich nicht

Die Erwartungen auf deutscher Seite waren hoch und erfüllten sich nicht: Schauspielerin Sandra Hüller war erstmal als beste Schauspielerin für einen Golden Globe nominiert. Zwei Filme, in denen sie die Hauptrolle spielt, "Anatomie eines Falls" und "The Zone of Interest" waren außerdem unter anderem als bester Film und für das "Beste Drehbuch" im Rennen. "Anatomie eines Falles" hatte bereits im vergangenen Mai die Goldene Palme beim Cannes Filmfestival gewonnen. Doch Lily Gladstone machte schließlich als "Beste Schauspielerin in einem Drama" das Rennen, sie wurde für ihre Leistung in Martin Scorseses Western "Killers of the Flower Moon" geehrt.

Der französische Film mit Sandra Hüller "Anatomie eines Falles" wird hoffentlich trotzdem im Gespräch bleiben, er gewann für das "Beste Drehbuch" und ist auch der "Beste fremdsprachige Film" dieser Globes-Verleihung.

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Emma Stone spielt eine Art "Frankenstein" in Yorgos Lanthimos' "Poor Things".

Emma Stone und Robert Downey Jr. unter den Gewinnern

Emma Stone nahm den Golden Globe als beste Schauspielerin in einer Komödie/Musical für ihre Rolle als "Frankenstein"-Mädchen in "Poor Things" mit nach Hause. Der Fantasy-Film von Regisseur Yorgos Lanthimos hatte jüngst beim Venedig Filmfestival als bester Film gewonnen. Für "Poor Things" gab es außerdem den Globe als "Beste Komödie".

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Schauspielerin Emma Stone mit ihrem Golden Globe, den sie für ihre Leistung in dem Fantasy-Film" Poor Things" erhielt.

Die Komödie "The Holdovers" konnte gleich zwei Darsteller-Preise für sich verbuchen: Da'Vine Joy Randolph gewann als "Beste Nebendarstellerin", Paul Giamatti ist der "Beste Hauptdarsteller" in einer Komödie/Musical.

Der Superstar aus den Marvel-Filmen, Robert Downey Jr., bekam den Preis als "Bester Nebendarsteller" in einem Drama für "Oppeneimer".

Die beste dramatische Fernsehserie ist "Succession" über den Untergang eines Familienimperiums, die beste komödiantische Serie ist "The Bear - King of the Kitchen", die von den Mühen der Betreiber eines Sandwich-Restaurants erzählt.

Alle Gewinner der 81. Golden Globes finden Sie hier.

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Der erfolgreichste Film 2023 gewann in der neuen Globe-Kategorie "Bester Blockbuster": Margot Robbie und Ryan Gosling im "Barbie"-Film.

Ende einer turbulenten Phase für die Globes

Für die Golden Globes geht mit der 81. Verleihung eine Periode voller Tumult und Skandalen zu Ende. Die Hollywood Foreign Press Association, die die Globes vergibt, sah sich 2021 mit dem Vorwurf konfrontiert, unter ihren Mitgliedern keine "People of Color" (PoCs) zu haben, also keine Menschen, die sich ihrer Hautfarbe oder Herkunft wegen von einer weißen Mehrheit benachteiligt sehen. Die Los Angeles Times schrieb außerdem von ethischen Ungerechtigkeiten innerhalb der Organisation, zudem wurde die Qualität der nominierten Filme immer wieder angezweifelt. Angeblich war die Foreign Press Association zu eng mit den Hollywood Studios verbandelt und deshalb weniger unabhängig bei der Auswahl. Seitdem kämpfen die Globes um ihr Ansehen. Eine Neuerfindung ihrer selbst scheint nun gelungen: Die Globes haben neue Standards für ihren Verhaltenscodex innerhalb der Organisation aufgestellt, ihren Stab von wahlberechtigten Journalisten auf über 300 Mitglieder aufgestockt, zehn Prozent der Globe-Stimmen kommen von PoCs. Und es gibt zwei neue Kategorien, "Bester Blockbuster" und "Beste Stand-up-Comedy".

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