Ein Mann mit Kopftuch steht vor Effektgeräten.
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Der Musiker Chris Karrer

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Bayerischer Weltmusiker: Chris Karrer gestorben

Chris Karrer hat Musikgeschichte geschrieben: Mit Amon Düül begründete er eine der bedeutendsten Bands des Experimental-Rock. Nun ist der gebürtige Kemptener mit 76 Jahren gestorben.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Wenn man über Krautrock spricht, dann darf der Name Amon Düül nicht fehlen. 1967 in München aus der Studentenbewegung heraus gegründet, stehen sie bis heute für einen experimentierfreudigen und stilprägenden Sound. Von Anfang mit dabei war Chris Karrer. Nun ist der in Kempten geborene Musiker im Alter von 76 Jahren gestorben. Das erfuhr der BR aus dem Umfeld Karrers. Er war ein Musiker, der früh unterschiedliche Stile mischte.

Karrer war zwölf Jahre alt, als er damit begann, Saxophon und Klarinette zu spielen. Nach dem Abitur studierte er zunächst Malerei an der Kunsthochschule München, bevor er mit Peter Leopold, Dieter Serfas und anderen die Band Amon Düül gründete. Als es zum Streit über die musikalische Ausrichtung der Band kam, wechselte er zu Amon Düül II. Das erste Album "Phallus Dei" erschien 1969. Die Platte war geprägt von kratzigen, teils schrägen Gitarren, treibender Percussion und einem weitgehend abstrakten Gesang.

Soloalben nach Auflösung von Amon Düül II

Über das Ende von Amon Düül II Ende der 70er-Jahre sagte Chris Karrer 1993 in einem Interview mit der taz (Externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt): "Am Ende herrschten völlig chaotische Zustände – auch was das Finanzielle anbelangt –, sodass ich letztlich froh war, als sich das alles im Wohlgefallen auflöste und kein riesiger Schuldenberg übrigblieb."

Nach der Auflösung von Amon Düül II brachte er 1980 das Soloalbum "Chris Karrer" heraus. Außerdem war er immer wieder Teil der Jazzrock- und Weltmusikband Embryo. 1999 veröffentlichte Karrer dann sein letztes Soloalbum "Grandezza Mora".

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