Bücher liegen auf einem Tisch in einer Buchhandlung.
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Buchmarkt verzeichnet 2023 trotz Krisen ein Umsatzplus

Im vergangenen Jahr wurden weniger Bücher verkauft als im Jahr davor. Der Umsatz ist trotzdem gestiegen. Am besten verkaufte sich die Belletristik.

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Der Umsatz am Buchmarkt ist 2023 gestiegen, um knapp drei Prozent gegenüber dem Jahr davor. Der Absatz allerdings ist dem Börsenverein des deutschen Buchhandels zufolge gesunken, um knapp zwei Prozent im Vergleich zu 2022. Bedeutet: Es wurden wieder weniger Bücher verkauft - weil die aber teurer waren, gibt es unter dem Strich ein leichtes Plus. Im Schnitt stiegen die Preise nämlich um 4,9 Prozent. Vollständige Buchmarktzahlen liegen allerdings erst im Sommer 2024 vor.

Somit setzt sich ein Trend fort, der sich schon seit Jahren beobachten lässt: Umsatzplus, Absatzminus. Das heißt für die Branche, dass sie sich noch stärker Gedanken machen muss, wer ihre Produkte künftig kaufen soll.

Insgesamt positive Bilanz der Buchbranche

Trotzdem zieht die Buchbranche insgesamt eine positive Bilanz: "Gemessen an den zahlreichen Krisenherden in Politik und Wirtschaft haben Verlage und Buchhandlungen das Jahr im Gesamten gut abgeschlossen", teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit, der Verlage und Buchhandlungen vertritt.

Allerdings sei bei vielen in der Branche die wirtschaftliche Situation "weiter angespannt", sagte die Vorsteherin des Börsenvereins, Karin Schmidt-Friderichs. Viele Kunden seien zurückhaltend im Konsum. Der Kostendruck in den Unternehmen bei Energie, Beschaffung und Herstellung nehme nur langsam ab. "Gerade für kleine Verlage ist daher eine strukturelle Förderung dringend nötig."

Belletristik mit Umsatzsteigerung

Am besten verkaufte sich 2023 die Belletristik, die einzige Warengruppe mit einem Absatz-Plus - es wurden also mehr Romane verkauft als im Vorjahr. Bestseller Nummer 1 war "Die Einladung" von Sebastian Fitzek. Dahinter "Atlas", der fulminante Abschluss der Sieben-Schwestern-Reihe von Lucinda Riley, und auf Platz 3 Robert Seethaler und sein "Café ohne Namen".

Bei den Sachbüchern stürmte Florian Illies an die Spitze. Sein "Zauber der Stille" über den Maler Caspar David Friedrich kam zwar erst Ende Oktober raus, verkaufte sich aber trotzdem besser als jedes andere Sachbuch - es war offenbar ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Auf Platz 2 steht - ironischerweise - ein Buch über die Bürde, immer nur der Zweite zu sein: „Reserve“ von Prinz Harry. Und auf Platz 3 der Sachbuch-Jahres-Charts Dirk Oschmann mit seinem Buch: „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“.

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