Nach dem Platzen der Jamaika-Sondierungen sei der Öffentlichkeit signalisiert worden, dass es zwischen Union und Grünen doch allerhand Annäherungen gegeben habe, so Wolfgang Thierse. Er sprach sich dafür aus, dies nun mit der SPD fortzusetzen:
"Jetzt kann man die neue Nähe zwischen Grünen und CDU zu einem schönen Dreiecksverhältnis machen, mit neu akzentuierter Politik. […] Die SPD wäre doch dumm, wenn sie das nicht zur Kenntnis nehmen würde und darauf ihre Verhandlungen ausrichten könnte." Wolfgang Thierse, SPD
Kenia-Koalition? Bisher wollten die Grünen nicht
Thierse zeigte sich enttäuscht, dass die Grünen seinen Vorschlag für eine Kenia-Koalition zunächst abgelehnt hatten. In der Opposition wären sie nach Ansicht des SPD-Politikers das "fünfte Rad am Wagen".
"Sie sind die kleinste Partei, auch in einer Minderheitsregierung Schwarz-Grün können sie nicht so viel zustande bekommen, wie zusammen mit der SPD in einer größeren Koalition." Wolfgang Thierse, SPD
Merkels Umarmungsstrategie hat der SPD geschadet
Eine neue Große Koalition aus Union und SPD sieht Thierse kritisch. Die Erfahrungen aus den letzten beiden Bündnissen mit CDU und CSU seien für seine Partei negativ gewesen. Die SPD habe jeweils sehr gute Regierungsarbeit gemacht aber "Merkel hat durch ihre Umarmungs- und Erstickungsstrategie nie zugelassen, dass die SPD dafür belohnt worden ist", so Thierse.