Das Logo des Biotech Unternehmens Curevac steht vor dem Eingang der Firmenzentrale in Tübingen.
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Wegen Corona-Impfstoff: Curevac verklagt Biontech

Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac sieht seine Patente durch den Konkurrenten Biontech verletzt. Beim Landgericht Düsseldorf habe Curevac deshalb Klage gegen Biontech und zwei Tochtergesellschaften des Mainzer Unternehmens eingereicht.

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Curevac verklagt Biontech: Das Tübinger Unternehmen sieht seine Patente durch den Corona-Impfstoff des Konkurrenten verletzt. Beim Landgericht Düsseldorf habe Curevac deshalb Klage gegen Biontech und zwei Tochtergesellschaften des Mainzer Unternehmens eingereicht, teilte die Tübinger Firma am Dienstag mit.

Curevac sieht geistige Eigentumsrechte verletzt

Curevac fordert demnach "eine faire Entschädigung" für die Verletzung einer Reihe seiner geistigen Eigentumsrechte. Diese seien bei der Herstellung und dem Verkauf des Covid-19-Vakzins Comirnaty von Biontech und seinem US-Partner Pfizer verwendet worden.

Es gehe um mehrere Erfindungen, die für das Design und die Entwicklung unter anderem der Corona-Impfstoffe von Biontech "als wesentlich angesehen werden", erklärte Curevac. Diese beträfen die technische Herstellung von mRNA-Molekülen sowie die mRNA-Impfstoffformulierung, die für Sars-CoV-2-Impfstoffe spezifisch seien. In den vergangenen 22 Jahren habe Curevac dazu patentierte Grundlagentechnologie entwickelt, die nach Unternehmensangaben "maßgeblich zu der Entwicklung sicherer und wirksamer Covid-19-Impfstoffe beigetragen hat".

Curevac plant keine Schritte, die die Produktion behindern könnten

Das Unternehmen betonte indes, keine einstweilige Verfügung oder die Einleitung rechtlicher Schritte zu planen, die die Produktion, den Verkauf oder den Vertrieb von Comirnaty durch Biontech und Pfizer behindern könnten.

Biontech: Milliardenumsätze durch Corona-Impfstoff

Curevac erklärte, dem Unternehmen sei die angebliche Verletzung seiner Patente schon lange bekannt. "Zum Höhepunkt der Pandemie wäre aber keinem von uns eingefallen, auf die Patentverletzung hinzuweisen. Jetzt, wo eine bessere Kontrolle über die Pandemie besteht, ist unserer Meinung nach der richtige Zeitpunkt dafür gekommen", erklärte eine Sprecherin. Curevac wolle seine geistigen Eigentumsrechte "aus mehr als zwei Jahrzehnten Pionierarbeit in der mRNA-Technologie" geltend machen, die zur Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen beigetragen hätten.

Biontech erklärte, die Arbeit des Unternehmens sei "originär, und wir werden sie entschieden gegen alle Anschuldigungen der Patentverletzung verteidigen". Es sei nicht ungewöhnlich, dass andere Pharmaunternehmen im Zuge des Erfolgs des Biontech-Vakzins nun behaupteten, der Impfstoff verletze möglicherweise ihre geistigen Eigentumsrechte.

Curevac mit Corona-Impfstoff bislang weniger erfolgreich als erhofft

Curevac galt als einer der großen Hoffnungsträger bei der Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffs, erlitt aber einen schweren Rückschlag, da sein eigenes Vakzin nicht so gut wirkte wie erhofft und das Projekt gestoppt wurde. Inzwischen arbeiten die Tübinger an einem verbesserten Vakzin zusammen mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline, während Biontech und Pfizer mit ihrem Impfstoff Milliardenumsätze einfahren.

Mit Material von dpa und AFP.

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