Erst kürzlich gab es spektakuläre Bilder, wie Rauchwolken aus Kanada die US-Metropole New York in einen grauen Schleier hüllten. In Kanada wüten weiter große Waldbrände, deren Auswirkungen nun auch Europa erreichen. Satellitenaufnahmen zeigen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD), dass eine Rauchwolke am Sonntag in fünf bis zehn Kilometer Höhe in Westeuropa ankam. Die Luftmasse zog weiter ostwärts. "Der meiste Rauch wurde in den Mittelmeerraum transportiert, weshalb sie dort auch besser zu sehen gewesen ist", hieß es vom DWD. Am Dienstag verdunkelten die Rauchwolken aus Kanada bereits das 5.000 Kilometer entfernte Portugal, nachdem sie den kompletten Atlantischen Ozean überquert hatten.
Rauchwolken in Nord- und Süddeutschland
Auch der Himmel über Deutschland wird in Kürze davon betroffen sein. Die höchsten Konzentrationen werden den Berechnungen zufolge am Donnerstag über Norddeutschland und am Freitag über Süddeutschland erreicht. Dabei sei es aber unwahrscheinlich, dass der Rauch bis zum Boden herab transportiert wird. "Das meiste wird in der Höhe bleiben. Danach wird es nach Osten abtransportiert", hieß es vom DWD. Ein Blick auf die Satellitenkarte zeigt: Je weiter die Rauchwolke sich von ihrem Ursprung entfernt, desto geringer der Anteil der Biomasse. Wie sichtbar die Wolke beim Eintreffen über Deutschland ist, bleibt daher abzuwarten.
Schlechte Luft in Nordamerika
Ganz anders die Situation in den USA: Dort führte der Rauch in weiten Teilen des Mittleren Westens zu schlechter Luft und eingeschränkter Sicht. Von ungesunder bis sehr ungesunder Luftqualität war besonders die an Kanada grenzende Gegend der Großen Seen betroffen. In der Millionenstadt Chicago im Bundesstaat Illinois, wo die Skyline durch den Dunst am Dienstag nur schemenhaft zu sehen war, rief der Bürgermeister Kinder, Ältere, Schwangere und Menschen mit Herz- und Lungenproblemen auf, anstrengende Aktivitäten zu vermeiden und wenig Zeit draußen zu verbringen. "Städte in ganz Nordamerika haben in diesem Sommer wegen des Rauchs von Waldbränden ungesunde Luftqualität erlebt, mit Auswirkungen für mehr als 20 Millionen Menschen in New York City, Washington D.C., Montreal und heute hier in Chicago", schrieb Bürgermeister Brandon Johnson auf Facebook.
Im Audio: Korrespondentenbericht: Smog im Nordosten der USA
Mit Informationen von dpa
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