Vorbereitung für eine Impfung
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Vorbereitung für eine Impfung: Wann ist der richtig Zeitpunkt dafür? Darüber gibt es Uneinigkeit

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Vierte Corona-Impfung: Hausärzteverband für Empfehlung an Ü70

Gesundheitsminister Karl Lauterbach empfiehlt Menschen unter 60 Jahren eine vierte Corona-Impfung. Petra Reis-Berkowicz vom Bayerischen Hausärzteverband hält es dagegen mit der Ständigen Impfkommission, die die Impfung für Menschen über 70 empfiehlt.

Auch für Menschen unter 60 Jahren sei eine vierte Corona-Impfung sinnvoll, meint Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Er empfiehlt auch Menschen unter 60 Jahren eine vierte Corona-Impfung. Bislang empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine zweite Booster-Impfung für alle ab 70 Jahren, für Risikopatienten, für Bewohner in Pflegeeinrichtungen und für Beschäftigte im medizinischen Bereich.

Reis-Berkowicz: "Stiko ist für uns die beste Richtschnur"

An der Stiko-Empfehlung orientiert sich auch Dr. Petra Reis-Berkowicz, die stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes. "Die Stiko ist für uns die beste Richtschnur", betonte sie im Interview mit Bayern 2.

Die erneute Impfung sei demnach bei jüngeren Menschen dann sinnvoll, wenn sie eine schlechtere Konstitution oder eine chronische Erkrankungen haben, die einen schweren Verlauf erwarten lasse, erklärte die Ärztin. Für alle Menschen unter 70, die gesund und bereits dreifach gegen Corona geimpft sind, sei derzeit noch keine vierte Impfung nötig.

Warten auf angepassten Impfstoff: "Wir haben noch Zeit"

Noch gibt keinen an Omikron angepassten Impfstoff. Petra Reis-Berkowicz wirbt um Geduld: "Wer jetzt eine Infektion durchgemacht hat und seine drei Impfungen hat, dem kann ich sagen: Wir haben da noch Zeit. Wir machen das pragmatisch." Man könnte die Corona-Impfung dann im Herbst in Kombination mit einer Influenza-Impfung verabreichen.

Sie möchte Ängste nehmen, betonte Reis-Berkowicz. "Inzwischen ist die Infektionslage so, dass wir keine großen schweren Verläufe bei einem einigermaßen gesunden Menschen zu erwarten haben."

Die Debatte um den Zeitpunkt für eine weitere Impfung sei nicht so entscheidend. "Nicht impfen, das ist hier das große Problem", betonte Petra Reis-Berkowicz. "Ich kann nur appellieren: Lassen Sie sich impfen und lassen Sie sich zum richtigen Zeitpunkt impfen."

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