Ein Bus ist in Venedig von einer Hochstraße etwa zehn Meter in die Tiefe gestürzt.
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Ein Bus ist in Venedig von einer Hochstraße etwa zehn Meter in die Tiefe gestürzt.

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Mindestens 21 Tote bei Busunglück in Venedig

Ein Bus ist in Venedig von einer Hochstraße etwa zehn Meter in die Tiefe gestürzt. Das Fahrzeug fing beim Aufprall Feuer. Laut italienischen Medien gibt es zahlreiche Verletzte und mindestens 21 Tote - offenbar auch ein deutsches Opfer.

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Schwerer Unfall in Venedig: Ein Bus ist von einer Hochstraße in Mestre etwa zehn Meter tief auf die darunter verlaufenden Bahngleise gestürzt. Es sei schwer zu verstehen, wie sich die Tragödie ereignet habe. "Der Bus war neu und elektrisch und diese Straße war nicht besonders problematisch", so der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia. Der Bus habe laut Feuerwehr bei dem Aufprall sofort Feuer gefangen.

Den Angaben zufolge sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien auch Minderjährige, schrieb Zaia bei Facebook. Die Zahl der Toten könne allerdings noch steigen. Rettungskräfte waren im Großeinsatz. 15 Menschen wurden nach neuesten Angaben verletzt, mehrere davon schwer. Auch einige Minderjährige sollen von dem Unglück betroffen sein. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet.

Bericht: Wohl auch Deutscher unter den Opfern

Unter den bislang identifizierten Todesopfern ist nach Angaben der Präfektur auch ein Mensch aus Deutschland. Auch der Fahrer des Busses, ein 40-jähriger Italiener, gehöre zu den Todesopfern, sagte der Präfekt Michele di Bari der Nachrichtenagentur Ansa.

Von deutscher Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin erklärte: "Unsere Botschaft in Rom ist eingeschaltet und steht in Kontakt mit den italienischen Behörden, um zu klären, inwieweit deutsche Staatsangehörige betroffen sind."

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sprach den Angehörigen der Opfer im vormals Twitter genannten Onlinedienst X ihr Beileid aus.

Busunglück in Venedig: Tote und Verletzte - "Schreckliche Tragödie"

Es gebe "viele Opfer", teilte Bürgermeister Luigi Brugnaro mit. Er sprach von einer "schrecklichen Tragödie". In einem Post auf der Online-Plattform X schrieb er: "Eine apokalyptische Szene, es gibt keine Worte."

Medienberichten zufolge soll es sich um den Shuttlebus eines Campingplatzes handeln. Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, waren vermutlich Touristen verschiedener Nationalitäten an Bord. Der Bus befand sich zum Zeitpunkt des Unglücks gegen 19.30 Uhr auf dem Rückweg vom historischen Zentrum Venedigs zu einem Campingplatz.

Bestürzung bei Italiens Politikern

Das Unglück ereignete sich in Mestre, dem Teil von Venedig, der auf dem Festland liegt, in der Nähe des Hafens. Die Bahnlinie zwischen Mestre und der Lagunenstadt wurde unterbrochen. Die genauen Umstände des Unglücks sind bislang unklar.

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zeigte sich nach dem Busunglück bestürzt. "Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und Freunden." Sie stehe in engem Kontakt mit Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro und Innenminister Matteo Piantedosi, um die Nachrichten über diese Tragödie zu verfolgen.

Staatsanwaltschaft beginnt mit Ermittlungen

Warum der Bus am Abend bei der Fahrt aus der Lagunenstadt zurück aufs Festland von einer Brücke etwa 15 Meter in die Tiefe stürzte, muss nun die Staatsanwaltschaft klären. Italienische Medien spekulieren, dass der Fahrer wegen eines Schwächeanfalls die Kontrolle über den Bus verloren haben könnte.

Bei dem Fahrzeug handelte es sich um den Shuttlebus eines Campingplatzes im Stadtteil Marghera. An Bord waren Tagesurlauber, die am Abend aus der Altstadt zurück aufs Festland wollten. Viele Venedig-Touristen kommen nur für wenige Stunden in die Lagunenstadt und kehren dann am Abend aufs Festland zurück. Dort sind die Preise niedriger. Mindestens fünf der Todesopfer sollen aus der Ukraine kommen, andere aus Frankreich und Kroatien.

Mit Informationen von dpa und AFP

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