Trump bei seiner Rede in Orlando.
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USA: Ex-Präsident Trump will keine eigene Partei gründen

Lange hatte Trump den Richtungsstreit in seiner Partei aktiv befeuert. Bei seinem ersten Auftritt als Ex-Präsident betonte er nun die Einheit der Republikaner. Und er nannte Berichte, wonach er eine neue Partei gründen wolle, "Fake News".

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Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit seinem Ausscheiden aus dem Amt hat der frühere US-Präsident Donald Trump die Neugründung einer eigenen Partei ausgeschlossen. "Ich werde keine neue Partei gründen", sagte Trump in Orlando bei der Konferenz CPAC, einer Veranstaltung konservativer Aktivisten.

"Wir haben die republikanische Partei." Sie werde vereint und stärker als je zuvor sein. "Ich werde weiterhin direkt an eurer Seite kämpfen." Frühere Berichte über eine mögliche Gründung einer eigenen Partei seien "Fake News" gewesen.

Kandidatur bei Wahl 2024 angedeutet

Trump übte scharfe Kritik an der Politik seines Nachfolgers Joe Biden. Für einen frisch aus dem Amt ausgeschiedenen US-Präsidenten ist das ungewöhnlich, bei Trump war es aber erwartet worden. Der Ex-Präsident warf seinem Nachfolger "den katastrophalsten ersten Monat eines Präsidenten in der modernen Geschichte" vor. Trump deutete zudem erneut eine mögliche Präsidentschaftskandidatur 2024 an. "Wer weiß, vielleicht werde ich mich entscheiden, sie ein drittes Mal zu schlagen", sagte der 74-Jährige über die Demokraten.

Sein Auftritt wurde von den Konferenzteilnehmern mit frenetischem Beifall begleitet. Trump weigert sich bis heute, seine Niederlage gegen Biden einzugestehen. Er behauptet, durch massiven Wahlbetrug um den Sieg gebracht worden zu sein, hat dafür aber nie Beweise vorgelegt. Biden kam bei der Wahl auf 81 Millionen Stimmen und auf eine klare Mehrheit der Wahlleute. Für Trump stimmten mehr als 74 Millionen Amerikaner. In den USA sind zwei Amtszeiten desselben Präsidenten zulässig, egal ob diese aufeinander folgen oder nicht. Bei einer informellen Umfrage unter CPAC-Teilnehmern sprachen sich 95 Prozent dafür aus, Trumps Politik fortzusetzen. 70 Prozent wünschten sich, dass Trump 2024 erneut antritt.

Von Twitter dauerhaft gesperrt

Seit der Abwahl Trumps entzweit die Republikanische Partei ein Richtungsstreit, den Trump lange Zeit aktiv befeuert hatte. Zuletzt griff er den Top-Republikaner im US-Senat, seinen einstigen Verbündeten Mitch McConnell, offen an. Bei der Konferenz in Florida hatten sich in den vergangenen Tagen loyale Trump-Unterstützer versammelt. Innerparteiliche Kritiker des Ex-Präsidenten blieben der Veranstaltung weitgehend fern. Trump kündigte an, sich vor der Kongresswahl 2022 in die Auswahl der Kandidaten einzumischen. "Ich werde aktiv daran arbeiten, kluge, starke republikanische Führer zu wählen."

Trump lebt seit seinem Ausscheiden aus dem Amt am 20. Januar in Florida. Um den Ex-Präsidenten ist es seit seinem Auszug aus dem Weißen Haus verhältnismäßig ruhig geworden, was auch daran liegt, dass ihn der Kurznachrichtendienst Twitter dauerhaft gesperrt hat. Twitter-Chef Jack Dorsey begründete das nach der gewaltsamen Erstürmung des Kapitols durch Trump-Anhänger mit "Gefahrenabwehr".

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