Telegram hat offenbar rund 60 Kanäle gesperrt
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Telegram hat offenbar rund 60 Kanäle gesperrt

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Medienbericht: Telegram sperrt mehr als 60 Kanäle

Der Messengerdienst Telegram hat einem Bericht zufolge mehr als 60 Kanäle gesperrt - darunter auch jenen des Verschwörungstheoretikers Attila Hildmann. Grund dafür war offenbar "massiver Druck" von Seiten der Bundesregierung.

Als Reaktion auf den Druck der Bundesregierung hat der Kommunikationsdienst Telegram einem Medienbericht zufolge Dutzende Kanäle gesperrt. Wie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, zählen dazu unter anderem der Kanal des Verschwörungstheoretikers Attila Hildmann. Der Schritt sei auf Druck des Innenministeriums und des Bundeskriminalamts (BKA) erfolgt, berichtet die Zeitung. Das BKA habe Lösch-Ersuchen an Telegram versandt, 64 davon seien bisher berücksichtig worden.

Telegram zieht teils radikale Gegner der Corona-Politik an

Nach Hetze und Gewaltaufrufen in Chatgruppen hatte die Bundesregierung Kontakt zu Telegram hergestellt. Ein erstes Gespräch hatte es bereits Anfang Februar gegeben. Telegram hat den Ruf, jegliche Inhalte ohne Moderation zuzulassen. Die Größe von Gruppen oder das Weiterleiten von Nachrichten sind so gut wie nicht beschränkt.

Das hat vor allem während der Pandemie Akteure angezogen, die auf Plattformen wie Youtube oder Facebook wegen Falschinformationen oder verhetzenden Inhalten gesperrt wurden. Über Telegram organisieren sich teils radikale Gegner der Corona-Politik.

Faeser: Telegram darf kein Brandbeschleuniger für Hetzer sein

Dem "SZ"-Bericht zufolge gab es am Donnerstag ein zweites Gespräch auf Arbeitsebene. Die Bundesregierung und Telegram wollen demnach "weiterhin in einem engen Austausch bleiben". Das habe Unternehmensgründer Pavel Durov zugesichert. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte der Zeitung am Freitag: "Telegram darf nicht länger ein Brandbeschleuniger für Rechtsextreme, Verschwörungsideologen und andere Hetzer sein."

Morddrohungen und andere gefährliche Hass-Nachrichten müssten gelöscht werden und deutliche strafrechtliche Konsequenzen haben. Die erste größere Löschaktion sieht Faeser nun als Erfolg des Drucks auf Telegram. "Das Bundeskriminalamt hat die Ermittlungen deutlich verstärkt."

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