In der zweiten und entscheidenden Runde der Regionalwahlen in Frankreich ist die Partei der Rechtspopulistin Marine Le Pen leer ausgegangen. Ihr Rassemblement National (Nationale Sammlungsbewegung) verpasste nach Prognosen vom Sonntagabend auch in der südfranzösischen Region Provence-Alpes-Côte d'Azur die letzte noch verbleibende Chance auf einen Sieg. Ungeachtet der Niederlage will Le Pen an ihrer Präsidentschaftskandidatur festhalten.
Nur sieben Prozent für La République en Marche
Die Regierungspartei La République en Marche (LREM) von Präsident Emmanuel Macron ging ebenfalls leer aus und landete mit sieben Prozent der Stimmen abgeschlagen hinten. "Diese Ergebnisse sind eine Enttäuschung für die Mehrheit des Präsidenten", räumte der Parteivorsitzende Stanislas Guerini ein.
Die Wahlen zu den Räten von Regionen und Départements waren der letzte Stimmungstest vor der Präsidentschaftswahl in rund zehn Monaten. Dabei will Le Pen Macron herausfordern. Die Rechtspopulistin äußerte sich kämpferisch: Sie wolle weiterhin "ihre Verabredung mit den Franzosen wahrnehmen, um zusammen den Wechsel zu gestalten, den Frankreich braucht", betonte sie. Entscheidend sei aber eine deutlich stärkere Mobilisierung ihrer Anhänger.
Konservative werden stärkste Kraft
Stärkste Kraft wurden auch in der Stichwahl die Konservativen: Sie kamen nach Angaben von Meinungsforschern auf rund 38 Prozent der Stimmen und konnten ihren Vorsprung damit im Vergleich zur ersten Runde deutlich ausbauen. Erneut blieben rund zwei Drittel der Wähler der Abstimmung fern, das ist der höchste Stand der Nachkriegszeit.
Durch die Wahlen sehen sich die Volksparteien der Republikaner und der Sozialisten bestätigt, die bei der Präsidentschaftswahl 2017 ein Debakel erlitten hatten. Von den zwölf Regionen auf dem französischen Festland gingen sieben in der Stichwahl an Listen der Konservativen und fünf an die Sozialisten.
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