Zwei Klimaaktivisten nehmen an einer Protestaktion der Gruppe "Letzte Generation" teil, indem sie versuchen sich auf einer Straße festzukleben.
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Zwei Klimaaktivisten nehmen an einer Protestaktion der Gruppe "Letzte Generation" teil, indem sie versuchen sich auf einer Straße festzukleben.

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Polizei: Klebe-Aktion von Klimaaktivisten an Wetter gescheitert

Klimaaktivisten sind laut Polizei in München wegen des nasskalten Wetters bei einem Versuch gescheitert, sich auf der Straße festzukleben. Mit ihrer Aktion wollten sie gegen die verschärften Versammlungsauflagen in München protestieren, hieß es.

Nach Angaben der Polizei sind Klimaaktivisten am Mittwoch in München wegen des nasskalten Wetters bei einem Versuch gescheitert, sich erneut auf einer Straße festzukleben.

Zwei Menschen hätten probiert, sich auf einer Fahrbahn in unmittelbarer Nähe der Staatskanzlei auf einer Fahrbahn festzukleben, sagte ein Polizeisprecher. "Das Kleben hat aber witterungsbedingt nicht funktioniert." Die beiden Protestteilnehmer saßen demnach deshalb nur mit einem Transparent auf der Straße. Die Polizei war mit mehreren Beamten vor Ort, auch um den Verkehr umzuleiten.

  • Zum Artikel: "Letzte Generation": Was die Klimaaktivisten fordern und warum

Aktivisten überschütteten sich offenbar mit Kleister

Die Gruppe selbst teilte mit, die beiden Aktivisten hätten sich mit Kleister überschüttet, um die "Absurdität" der seit Samstag gültigen Regelverschärfung der Stadt München zu den Protesten zu zeigen. "Wir baden im Kleber", hieß es auf Twitter.

Der 25-jährige Simon Lachner aus Regensburg, Mitglied der "Letzten Generation", sagte dem BR: "Die beiden Aktivisten wollten sich mit dem ganzen Körper sinnbildlich auf die Straße kleben, um zu zeigen: Wir lassen uns von euch Münchnern das Protestieren nicht verbieten – und kommen mit noch mehr Kleber."

Mögliche Strafen nehme man in Kauf: "Straßenblockaden, so wie wir sie durchsetzen, waren per se nicht erlaubt, bevor es die Allgemeinverfügung der Stadt München gab. Deswegen ändert das für uns nichts daran, dass wir für das Überleben der gesamten Menschheit auf dem Planeten kämpfen. Wir werden uns von irgendwelchen Strafen der Stadt München nicht abschrecken lassen."

Allgemeinverfügung verbietet Straßenblockaden in München

Die Allgemeinverfügung führt unter anderem dazu, dass schon der Aufruf zu unangekündigten Klebe-Protesten auf Münchner Straßen bis Anfang Januar strafbar ist. Laut der neuen Regelung sind ab sofort alle Straßenblockaden verboten, bei denen die Protestierenden Straßen blockieren oder sich festkleben, sofern sie die Aktion nicht mindestens 48 Stunden im Voraus angekündigt haben. Das Verbot gilt für rund 300 Straßen und Autobahnen im Münchner Stadtgebiet.

Polizei kündigt "Folgemaßnahmen" an

Dementsprechend verstoße wohl auch der Protest am Mittwoch gegen diese Regel, auch wenn es nur beim Versuch bliebe, sagte ein Polizeisprecher. Welche Konsequenzen drohen, entscheide in dem Fall aber die Stadt München. Die Polizei werde ebenfalls "Folgemaßnahmen" ergreifen.

Aktionen gab es zuletzt in Museen, auf Flughäfen, in Stadien oder Ministerien. Die Aktivisten fordern eine radikale Klimawende und die Abkehr von Öl, Kohle und Gas. Konkret wollen sie Tempo 100 auf Autobahnen und ein dauerhaftes Neun-Euro-Ticket.

Mit Informationen von dpa

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