Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedsstaaten haben sich auf einen Kompromiss zu Energiespar-Regeln bei Gebäuden geeinigt.
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Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedsstaaten haben sich auf einen Kompromiss zu Energiespar-Regeln bei Gebäuden geeinigt.

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"Omas Häuschen ist sicher": EU-Einigung zu Energieverbrauch

Bedenken von Hausbesitzer-Vereinigungen konnten ausgeräumt werden: Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedsstaaten haben sich auf einen Kompromiss zu Energiespar-Regeln bei Gebäuden geeinigt. Dem Klimaschutz soll er auch dienen.

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Bis 2030 sollen Wohngebäude im Schnitt rund ein Sechstel weniger Energie verbrauchen als heute. Bis 2035 soll es rund ein Fünftel weniger sein. Darauf haben sich Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten und des EU-Parlaments Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur zufolge geeinigt.

Private Hauseigentümer sollen demnach nicht gezwungen werden, ihre Immobilien mit viel Geld zu sanieren und abzudichten. Damit haben sich Befürchtungen etwa des Eigentümerverbandes Haus & Grund nicht bewahrheitet. Er hatte vor einem dramatischen Wertverlust gerade bei älteren Gebäuden gewarnt. Die EU-Kommission hatte hingegen betont, dass sich Renovierungen etwa durch weniger Energieverbrauch auf lange Sicht auszahlten. Früheren Angaben zufolge sind mehrere Millionen Gebäude in der EU von dem Vorhaben betroffen.

Europaabgeordneter Radtke (CDU): "Omas Häuschen ist sicher"

Der zuständige Berichterstatter des Europaparlaments, Ciarán Cuffe (Grüne), sprach am Donnerstagabend davon, etwas Bemerkenswertes sei erreicht worden. Verschwendete Energie sei verschwendetes Geld. "Wir müssen den Bürgern helfen, Geld zu sparen, und sie vor schwankenden Energiepreisen schützen", so Cuffe. Der CDU-Sozialpolitiker Dennis Radtke teilte nach der Einigung mit: "Für Millionen Eigentümer und Mieter in Deutschland ist das eine beruhigende Nachricht. Omas Häuschen ist sicher." Sein Parteifreund Markus Pieper sprach davon, dass nur noch wenig bis gar keine europäische Verbindlichkeit mehr in der Richtlinie enthalten seien.

Die Entscheidung geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission zurück. Sie hatte diesen vor knapp zwei Jahren vorgelegt. Gebäude seien für rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich. Wenn Häuser besser gedämmt sind oder moderne Heizungen verwendet werden, kann das den Energiebedarf senken. Die geplante Gesetzesänderung ist Teil des Klimapakets "Fit for 55", mit dem die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden sollen. Das Treibhausgas gilt als hauptverantwortlich für den Klimawandel.

Mit Informationen von dpa

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