Bildrechte: pa/dpa

Namensschild "Angeklagte Zschäpe" im NSU-Prozess

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

NSU-Nebenkläger setzen Plädoyers fort

Offene Fragen und keine Aussicht auf eine Antwort: Bei den Plädoyers im NSU-Prozess können die ersten Nebenkläger persönlich zu Wort kommen. Doch nach den Erfahrungen der Vorwoche ist unklar, wann und in welcher Form das sein wird. Von Ina Krauß

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die Angehörigen der NSU-Opfer waren im Prozess nur selten zu hören - wenn, dann als Zeugen. In dieser Woche melden sie sich zwei Hinterbliebene persönlich zu Wort - als Nebenkläger. Elif und Gamze Kubaşık, die Witwe und die Tochter des 2006 in Dortmund ermordeten Kioskbesitzers Mehmet Kubaşık. Sie kommen nach München, um nach viereinhalb Jahren Prozess ihr Résumé zu ziehen. Für seine Mandantin seien mehrere Fragen nicht vollständig aufgeklärt, so ihr Anwalt Sebastian Scharmer.

"Wie wurde mein Vater als Opfer des NSU ausgewählt, wer war möglicherweise noch daran beteiligt, warum wurde der Mord eigentlich nicht verhindert, und wie ist dieser NSU eigentlich entstanden, wer hat das mit ermöglicht, wie konnten diese drei Leute abtauchen, dreizehn Jahre im Untergrund so viele Menschen umbringen, Bomben bauen und niemand hat sie daran gehindert." Gamze Kubaşık, Tochter des NSU-Opfers

Ob und wann die Hinterbliebenen der NSU-Opfer in dieser Woche das Wort ergreifen können, hängt aber auch davon ab, wie die Nebenkläger ihre Plädoyers fortsetzen können. Vergangene Woche wurde Nebenklage-Anwalt Mehmet Daimagüler mehrmals von der Verteidigung Beate Zschäpes unterbrochen. Sie kritisierte, Daimagüler missbrauche sein Plädoyer für politische Reden. Das Gericht sah das anders, doch die Verhandlung musste dennoch immer wieder unterbrochen werden.