Eine thailändische Reporterin fotografiert eine leere Gefriertruhe in der Polizeistation von Nong Prue in Pattaya
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Eine thailändische Reporterin fotografiert eine leere Gefriertruhe in der Polizeistation von Nong Prue in Pattaya

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Münchner Geschäftsmann in Thailand umgebracht – Zwei Festnahmen

In Thailand ist in einer Kühltruhe die zerstückelte Leiche eines 62-Jährigen gefunden worden. Das Opfer ist ein Geschäftsmann, der ursprünglich aus München kommt. Die Polizei hat zwei Verdächtige festgenommen – beide sind Deutsche.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Grausiger Kriminalfall in Thailand: Dort ist ein aus München stammender Geschäftsmann Opfer eines brutalen Verbrechens geworden. Die zerstückelte Leiche des 62-jährigen Hans-Peter M. wurde in der Gefriertruhe eines Hauses im Süden des Landes gefunden. Der Mann war seit einer Woche vermisst worden. Man sei am Montag gegen 23.00 Uhr (Ortszeit) in einem Anwesen in Nong Prue bei Pattaya auf die Leiche gestoßen, teilte die Polizei mit.

Zwei Festnahmen nach Leichenfund in Thailand

Chefermittler Theerachai Chamnanmor sagte laut "Bangkok Post", der Tod des Geschäftsmannes stehe mit Erpressung in Zusammenhang. Am Dienstag nahm die Polizei zwei Verdächtige fest. Zunächst stellte sich eine ebenfalls aus Deutschland stammende Frau in Pattaya in Begleitung eines Anwalts auf einer Polizeiwache. Gegen sie sei zuvor Haftbefehl wegen mutmaßlicher Beteiligung an der Tötung des 62-Jährigen erlassen worden, hieß es.

Ein weiterer Deutscher wurde thailändischen Medienberichten zufolge einige Stunden später festgenommen. Er wird dem Rockermilieu zugerechnet. Der Mann bestreite die Vorwürfe, hieß es. Ein dritter Verdächtiger, der aus Pakistan stammen soll, wird demnach noch per Haftbefehl gesucht.

Videoaufnahmen brachten Ermittler auf die Spur

Die Polizei sei durch die Auswertung von Aufnahmen von Überwachungskameras auf ihre Spur gekommen, schrieb die "Bangkok Post". In einem Haus seien die Fahnder dann auf die Gefriertruhe mit den in Plastiksäcken verpackten Körperteilen gestoßen.

Das Auto des Opfers wurde am Sonntag auf dem Parkplatz einer Wohnanlage in Nong Prue gefunden, einer bei Ausländern beliebten gehobenen Siedlung nordöstlich von Pattaya. Laut Polizei befanden sich Reste eines Reinigungsmittels auf den Sitzen, dem Armaturenbrett und dem Lenkrad. Anscheinend habe jemand versucht, im Innenraum Spuren zu verwischen, so die Ermittler.

Münchner lebte schon länger in Thailand

Der Polizei zufolge fehlte ein hoher Geldbetrag auf dem Bankkonto des Opfers. Hans-Peter M. wurde zuletzt in seiner Limousine in Pattaya gesehen, wie aus einer Vermisstenanzeige seiner Familie hervorgeht. Die Angehörigen hatten eine Belohnung von 86.000 Dollar für Informationen ausgesetzt, die zu seiner Rückkehr führen.

Hans-Peter M. lebte mit seiner thailändischen Frau in Pattaya und arbeitete als Immobilienmakler, wie lokale Medien berichteten. Er war seit mehreren Jahren in Thailand ansässig. Der 62-Jährige stammte nach übereinstimmenden Medienberichten aus München. In der bayerischen Landeshauptstadt war er demnach für ein Medienunternehmen tätig, bevor es ihn nach Thailand verschlug.

Die deutsche Botschaft in Bangkok verwies für Anfragen auf das Auswärtige Amt in Berlin. Dieses teilte mit, man kenne den Fall und stehe in Kontakt mit den Angehörigen des Opfers und den thailändischen Behörden. Weitere Details könnten aus Gründen der Privatsphäre nicht genannt werden.

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