Die starke Trübung des Himmels durch die kanadische Waldbrandasche vom oberbayerischen Erding aus gesehen.
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Die starke Trübung des Himmels durch die kanadische Waldbrandasche vom oberbayerischen Erding aus gesehen.

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Ungewöhnlicher Sonnenuntergang – wegen Rauch aus Kanada

In Kanada stehen Wälder seit Wochen in Flammen. Erneut sind Rauchschwaden bis nach Mitteleuropa gezogen. Auch in Bayern sorgte das für einen ungewöhnlichen Sonnenuntergang.

Seit Wochen erlebt Kanada einen der längsten und ausgedehntesten Waldbrände in seiner Geschichte. Mehrere Millionen Hektar Wald haben sich bereits in Rauch aufgelöst.

Teile der Rauchschwaden schafften es in den letzten Wochen mitunter bis nach Europa. Am Montagabend nun hat eine neue Aschewolke Mitteleuropa erreicht. Auch in Bayern war die auffallende Trübung des Himmels dank der wolkenarmen Atmosphäre gut zu sehen. Die untergehende Sonne hatte vollkommen ihren Glanz verloren, erschien nur noch als eine kleine, orangene Scheibe, umgeben von dünnen grauen Ascheschleiern.

Auf Twitter berichteten einige User zudem, dass bei ihnen der Sonnenuntergang ungewöhnlich rot aussehe.

Aschewolken driften auf den Atlantik

Von den gewaltigen Aschewolken über dem nordamerikanischen Kontinent lösen sich seit Wochen immer wieder Teile der Wolken ab und driften mit der vorherrschenden westlichen Strömung auf den Atlantik hinaus. Mitunter schaffen sie es bis nach Mitteleuropa und trüben hier den Himmel.

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Mitunter schaffen es die Rauchschwaden bis nach Mitteleuropa und trüben hier den Himmel, wie am 10. Juli 2023 abends.

Hunderte Feuer in Kanada

Die Zahl der Waldbrände in Kanada war zuletzt gestiegen. Am Freitag loderten offiziellen Angaben zufolge mehr als 670 Feuer in dem nordamerikanischen Land. Mehr als 380 davon waren den Behörden zufolge außer Kontrolle. Dazu komme, dass die Waldbrandsaison noch mindestens drei Monate dauere, erklärte Michael Norton vom Ressourcenministerium Natural Resources Canada (NRC).

Weiter hohe Temperaturen erwartet

Den Wettervorhersagen zufolge sollen in vielen Teilen Kanadas in den kommenden Wochen überdurchschnittlich hohe Temperaturen erreicht werden. Betroffen sind demnach der Westen und auch das nördliche Quebec, das besonders von den Bränden betroffen ist. Bereits neun Millionen Hektar Fläche sind in Rauch aufgegangen - das Elffache des Durchschnitts des vergangenen Jahrzehnts. Der absolute Jahresrekord von 1989 wurde damit schon jetzt übertroffen.

"Von Evakuierungen über schlechte Luftqualität bis hin zu extremen Hitzewarnungen erleben wir die Realität der Auswirkungen des Klimawandels", erklärte Gesundheitsminister Jean-Yves Duclos. Rund 155.000 Menschen mussten aufgrund der Feuer seit Anfang Mai ihre Häuser verlassen, die höchste Zahl an Evakuierungen seit 40 Jahren.

Mit Informationen von AFP

Zum Audio (7. Juli): Waldbrände in Kanada brechen alle Rekorde

Waldbrand in Kanada
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Waldbrand in British Columbia, Kanada

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