Der Notruf ging bei der Polizei gegen 9.45 Uhr bei der Polizei ein: Amokalarm an einem Schulkomplex aus Grund- und Oberschule im ostsächsischen Bischofswerda. Ein ehemaliger Schüler der Oberschule hatte das Schulgelände mit einem Messer bewaffnet betreten und stach auf einen achtjährigen Schüler ein.
Polizei überwältigt Tatverdächtigen
Ein Spezialeinsatzkommando aus 80 Beamten samt Hundestaffel rückte an. Das Schulgebäude wurde geräumt, die Schülerinnen und Schüler in Sicherheit gebracht. Der Tatverdächtige, bei dem es sich laut Polizei um einen 16-Jährigen mit deutscher Staatsangehörigkeit handelt, konnte von Polizisten überwältigt werden.
Mutmaßlicher Täter zündete sich selbst an
Nach der Tat hatte sich der mutmaßliche Täter selbst angezündet. Die Flammen konnten jedoch gelöscht werden. Der junge Mann erlitt Brandverletzungen, die nun ärztlich behandelt werden. Das teilte die Polizei in Görlitz mit. Der Verdächtige wurde festgenommen.
Durchsuchung: Messer, Flaschen und Feuerzeuge sichergestellt
"Kräfte des Einsatzzuges durchsuchten mit Unterstützung der Feuerwehr das Schulgebäude. Sie fanden unter anderem mehrere Taschen, Messer, Flaschen und Feuerzeuge. Die Polizisten stellten sie zur kriminaltechnischen Untersuchung sicher", teilte die Polizei weiter mit.
Verletzter Junge in Klinik geflogen
Ein achtjähriger Junge, der von dem Messerstecher verletzt wurde, wurde nach Angaben des sächsischen Kultusministeriums mit einem Hubschrauber ebenfalls in eine Klinik geflogen. Der Zustand des Jungen, der die dritte Klasse besuche, sei stabil, hieß es. Er sei an Kopf und Hals durch Stiche schwer verletzt worden. Ein Kriseninterventionsteam kümmerte sich um insgesamt 53 Schülerinnen und Schüler, zwei Jugendliche, drei Lehrkräfte sowie 53 Elternteile.
Hintergründe vorerst unklar
Am Vormittag gab die Polizei Entwarnung, die Lage sei unter Kontrolle. Ein Kriseninterventionsteam betreute die Kinder und Jugendlichen. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Ob der Tatverdächtige die Schule früher möglicherweise selbst besucht hatte, wie es in einigen Medien hieß, ist ebenfalls offen.
Kultusminister: "Gedanken sind bei dem verletzten Kind"
Sachsens Kultusminister Christian Piwarz zeigte sich nach der Messerattacke betroffen. "Unsere Gedanken sind bei dem verletzten Kind und der Schulgemeinschaft", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Mitarbeiter der Kultusverwaltung seien am Morgen unmittelbar nach der Tat vor Ort gewesen. Man werde "die Schüler und Pädagogen unterstützen, wo immer es auch notwendig sein wird".
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!