Iranische Sicherheitskräfte in Teheran, aufgenommen am 08.01.23.
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Iranische Sicherheitskräfte in Teheran, aufgenommen am 08.01.23.

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Medienbericht: Deutscher Staatsbürger im Iran festgenommen

Der Mann soll eine Erdölanlage fotografiert haben: Im Iran ist offenbar ein deutscher Staatsangehöriger festgenommen worden. Die Details sind bisher unklar, das Auswärtige Amt bemüht sich nach eigenen Angaben um Aufklärung.

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Im Iran ist laut einem Medienbericht ein deutscher Staatsbürger festgenommen worden. Der Mann wurde demnach festgenommen, als er Erdölanlagen in der Stadt Omidiyeh fotografierte. Das berichtete die vom iranischen Staatsfernsehen betriebenen Zeitung "Dscham-e-Dscham".

Angaben zur Identität des Festgenommenen und dem Zeitpunkt der Festnahme machte das Portal nicht. Omidiyeh liegt im Südwesten des Iran in der Provinz Chusestan, in der sich die größten Erdölvorkommen des Landes befinden.

Festnahme: Auswärtiges Amt arbeitet an Aufklärung

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, man habe die Berichte in den iranischen Medien zur Kenntnis genommen. Die deutsche Botschaft bemühe sich derzeit mit Hochdruck um Aufklärung.

Erst vor rund einer Woche hatte die iranische Justiz bekannt gegeben, dass der vor fast einem Jahr im Iran festgenommene belgische Entwicklungshelfer Olivier Vandecasteele für über zwölf Jahre ins Gefängnis muss. Im August 2021 war die deutsch-iranische Menschenrechtsaktivistin Nahid Taghavi zu zehn Jahren Haft wegen "Mitgliedschaft in einer illegalen Gruppe" und zu acht Monaten wegen "Propaganda gegen das Regime" verurteilt worden.

Seit Monaten massive Proteste gegen iranisches Regime

Im Iran gibt es seit Monaten Proteste, die durch den Tod der 22-jährigen iranischen Kurdin Mahsa Amini ausgelöst wurden. Sie war am 16. September gestorben, nachdem die Sittenpolizei sie in Teheran wegen eines Verstoßes gegen die strikte Kleiderordnung festgenommen hatte. In den Wochen und Monaten seitdem gab es hunderte Festnahmen. Internationale Empörung löste auch die Vollstreckung von einer Reihe von Todesstrafen aus.

Im Zuge der jüngsten Protestwelle wurden nach Angaben der Justiz mindestens 40 ausländische Staatsbürger festgenommen. Der Iran klagte einige mit dem Vorwurf der Spionage an. Kritiker werfen dem Iran hingegen vor, ausländische Staatsbürger als politische Geiseln festzusetzen. Teheran weist diese Vorwürfe zurück und begründet die Festnahmen in der Regel mit der nationalen Sicherheit.

Mit Informationen von AFP und dpa

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