Auch der Boden ist Lufthansa steht auf einem Plakat, mit dem sich eine Frau am Streik beteiligte.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Boris Roessler

Das Bodenpersonal der Lufthansa hatte die Arbeit niedergelegt.

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Lufthansa-Streik beendet: Jetzt wird wieder verhandelt

Der Warnstreik bei Lufthansa ist beendet. Jetzt haben wieder die Verhandlungsteams das Wort. Hinter verschlossenen Türen suchen sie in Frankfurt und Berlin nach einem Kompromiss, der weitere Streiks verhindert.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

35 Stunden lang herrschte in Deutschland über den Wolken Ruhe: der zweite Warnstreik des Bodenpersonals ließ an sieben Flughäfen in Deutschland mehr als 1.000 Flüge ausfallen. Auch am Vormittag sind zunächst noch Starts und Landungen ausgefallen - inzwischen läuft der Flugbetrieb wieder normal. Und es wird wieder verhandelt.

Verhandlungen in Frankfurt und Berlin

Am Mittag sind Vertreter der Lufthansa und der Gewerkschaft Verdi in der Frankfurter Lufthansa-Zentrale zusammengekommen, um nach einem Kompromiss in dem Tarifkonflikt zu suchen.

In Berlin verhandelt die Gewerkschaft seit dem Vormittag parallel mit den privaten Sicherheitsunternehmen, die an den Flughäfen im Auftrag der Bundespolizei die Passagier- und Gepäckkontrollen übernehmen. Hier geht es um die Gehälter und Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Beschäftigten. In beiden Runden scheint ein Durchbruch möglich, wenn die Gespräche am Donnerstag fortgesetzt werden sollten.

Verdi fordert mehr Geld und Inflationsausgleichsprämie

Verdi verlangt 12,5 Prozent mehr Geld sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Lufthansa hat die Prämie in gestückelter Form sowie rund 10 Prozent mehr Gehalt angeboten, allerdings mehrere Monate später und auf eine mehr als doppelt so lange Laufzeit gerechnet. Es scheint nur um Zahlpunkte und Laufzeit zu gehen, aber ein Lufthansa-Sprecher ließ offen, ob das Unternehmen das Angebot erhöht.

Ähnlich stellt sich die Lage in der Luftsicherheit nach bislang fünf ergebnislosen Verhandlungsrunden dar. Die Tarifpartner haben sich für die sechste Runde von vornherein auf zwei Tage verabredet. Für die Passagier- und Gepäckkontrolleure fordert Verdi pauschal 2,80 Euro mehr Stundenlohn. Zusammen mit weiteren Forderungen ergebe das ein Volumen zwischen 13,6 und 20,25 Prozent, haben die Arbeitgeber vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen errechnet und abgelehnt.

Ebenfalls ab Mittwoch setzt Verdi die Tarifgespräche mit dem Arbeitgeberverband BDLS für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich in Berlin fort. Sie sind in der Fluggastkontrolle, in der Personen- und Warenkontrolle, in der Frachtkontrolle und in Servicebereichen tätig. Hier hatte es ebenfalls Anfang Februar Streiks gegeben.

Bereits zweiter Warnstreik des Bodenpersonals

Bereits Anfang Februar streikte auch das Bodenpersonal der Lufthansa einen Tag lang. Dieses Mal war der Ausstand von Technikern, Logistikern und Schalterpersonal besonders an den Drehkreuzen München und Frankfurt zu spüren, wo auch am Mittwoch noch Flüge abgesagt werden. Am Morgen zeigte die Online-Anzeige am Münchner Flughafen zum Beispiel noch mehrere Annullierungen an. Streikaktionen gab es auch in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart. 

Vor den beiden Warnstreiks des Lufthansa-Bodenpersonals hatte Verdi am 1. Februar einen bundesweiten Warnstreik der Luftsicherheitsleute organisiert, der ebenfalls zu rund 1.100 Flugausfällen geführt hatte.

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