Archivbild: Menschen demonstrieren in Tel Aviv für die Freilassung der Geiseln: Auf einem Plakat sind Shiri Bibas and Baby Kfir zu sehen.
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Archivbild: Menschen demonstrieren in Tel Aviv für die Freilassung der Geiseln. Auf einem Plakat sind Shiri Bibas and Baby Kfir zu sehen.

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"Rettet sie aus der Hölle": Geisel-Video löst Wut in Israel aus

Die israelische Armee hat ein Video einer Überwachungskamera aus Gaza veröffentlicht: Es soll eine Frau und ihre Kinder kurz nach ihrer Entführung durch die Hamas zeigen. Demonstranten in Israel forderten am Abend die Freilassung der Geiseln.

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Eine Frau, die ein kleines Kind an sich drückt, umringt von bewaffneten Männern. Sie hüllen sie in ein Tuch, nur der Kopf des Kindes guckt noch heraus. Die Frau muss in ein Auto steigen. Das Video einer Überwachungskamera hat die israelische Armee eigenen Angaben zufolge in Chan Junis im Gazastreifen sichergestellt. Es soll die aus dem Kibbuz Nir Os verschleppte 32-jährige Schiri Bibas mit ihrem Baby Kfir und ihrem vierjährigen Sohn Ariel in den ersten Tagen nach dem 7. Oktober nach ihrer Entführung zeigen - lebend.

Armeesprecher: "Werden jeden Stein umdrehen"

"Wir sorgen uns um das Wohlergehen von Schiri, Ariel und Kfir", sagte Armeesprecher Daniel Hagari und fügte hinzu: "Die Mutter so umzingelt von Terroristen zu sehen, wie sie ihre Babys festhält, ist furchtbar und herzzerreißend. Aber es ist auch der Aufruf, dass wir unsere Geiseln schnell nach Hause bringen müssen. Die, die unseren Einsatz in Gaza in Frage stellen, aber nicht den Anstand haben zu verlangen, dass die Hamas unsere Geiseln freilässt. Die sollten sich diese verängstigte Frau ansehen, Schiri, wie sie ihre Babys festhält."

Hagari fügte hinzu, die Armee werde jeden Stein umdrehen, bis die Geiseln befreit sind. Auch Israels Premier Benjamin Netanjahu äußerte sich in einer Videobotschaft: "Wir werden diese Entführer von Babys und Müttern zur Rechenschaft ziehen. Sie werden damit nicht davonkommen", so Netanjahu. Israels Präsident Herzog schrieb auf X: "Ein Wort: Barbarei. Kfir Bibas ist nur ein Jahr alt, die jüngste Geisel der Welt." Die ganze Welt müsse verlangen, dass sie nach Hause kommen, schreibt Herzog.

Angehörige appellieren: Kinder sollten vorrangig freigelassen werden

Für die Gemeinde des Kibbuz Nir Os ist das Lebenszeichen der vermissten Familie aus den ersten Tagen nach dem 7. Oktober ein Beweis, dass sie und der Vater lebend aus dem Kibbuz entführt wurden. "Es erinnert uns daran, dass wir alle Geiseln sind, bis alle Geiseln befreit sind", schreibt die Gemeinde.

Angehörige der Familie, die das Video freigaben, appellierten an die, die an den Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln mitwirken: "Macht der Hamas klar, dass es inakzeptabel ist, Kinder zu entführen. Sie sollten im Falle einer Freilassung an erster Stelle kommen", so die Familie.

Laut Hamas: Israelischer Luftangriff tötete Schiri Bibas und Kinder

Im November hatte die Hamas behauptet, dass Mutter Schiri Bibas und ihre zwei Kinder bei einem Luftangriff der israelischen Armee getötet wurden. Das Militär hat den Tod aber nicht bestätigt. Vor dem israelischen Verteidigungsministerium versammelten sich am Abend Demonstranten, um zur Freilassung der Geiseln aufzurufen. Sie blockierten die Zufahrt. Auf einem Schild stand: "Rettet sie aus der Hölle."

Karte: Die militärische Lage im Gazastreifen

Hinweis: Diese Informationen sind nicht vollständig unabhängig überprüfbar. Sie werden vom ISW, einem gemeinnützigen, überparteilichen Politikforschungsinstitut mit Sitz in den USA, einmal pro Tag zur Verfügung gestellt. Dadurch kann es zu Verzögerungen im Vergleich zum aktuellen Geschehen kommen.

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