Millionen Italiener hätten die Lega damit beauftragt, das Land "von der Unsicherheit und Instabilität zu befreien", die Ex-Regierungschef Matteo Renzi und Brüssel zu verantworten hätten. "Über Italiener entscheiden die Italiener", sagte Salvini am Montag in Mailand, "nicht Berlin, nicht Paris, nicht Brüssel" und auch nicht die Finanzmärkte.
Berlusconi überflügelt
Die ausländerfeindliche Lega war bei der Wahl im Bündnis mit der konservativen Forza Italia von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi angetreten und überflügelte diese mit rund 18 Prozent. Dies sei ein "außergewöhnlicher Sieg, der uns mit Stolz, Freude und Verantwortung erfüllt", sagte Salvini.
"Ich bin und bleibe Populist." Matteo Salvini
Keine Mehrheit in Sicht
Allerdings verpasste das Mitte-Rechts-Bündnis mit etwa 37 Prozent nach Auszählung fast aller Stimmen die Regierungsmehrheit im Parlament. Stärkste Partei wurde die Fünf-Sterne-Protestbewegung, die bei rund 32 Prozent liegt und vor allem im Süden Italiens enormen Zulauf bekam. Aber auch der Partei von Spitzenkandidat Luigi Di Maio fehlt es für eine Mehrheit. Zu einer möglichen Koalition zwischen der Lega und der ebenfalls europakritischen Fünf-Sterne-Bewegung sagte Salvini, es gebe keine "seltsamen Bündnisse".
"Mitte-Rechts hat gewonnen und kann regieren." Matteo Salvini
Renzi vor Rücktritt als Parteichef
Noch ist aber unklar, wer nun das wirtschaftlich angeschlagene Land führen wird. Die regierenden Sozialdemokraten von Parteichef Matteo Renzi mussten mit unter 20 Prozent eine historische Niederlage einstecken. Medienberichten zufolge will Matteo Renzi als Vorsitzender der italienischen Sozialdemokraten zurücktreten.