ARCHIV (17.12.2022) : Fiebersäfte für Kinder, links mit dem Wirkstoff Paracetamol, rechts mit dem Wirkstoff Ibuprofen.
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Kinderärzte-Präsident rechnet wieder mit Arzneimittelknappheit

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Kinderärzte-Präsident rechnet wieder mit Arzneimittelknappheit

Die Arzneimittelknappheit könnte sich laut Kinderärzteverbandspräsident Thomas Fischbach im Herbst und Winter erneut verschärfen. Betroffen seien in der Erkältungszeit "wieder Fiebersäfte, Zäpfchen und andere Standardmedikamente", warnte Fischbach.

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Im Herbst und Winter könnte sich die Arzneimittelknappheit laut Kinderärzteverbandspräsident Thomas Fischbach erneut verschärfen. Er rechne nicht damit, dass die Maßnahmen der Ampel zu einem Ende der Arzneimittelknappheit in diesem Jahr führen werden, sagte Fischbach der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Dafür kamen sie zu spät", fügte er hinzu.

Kinderärzte-Verband appelliert an Eltern, selber vorzusorgen

Eltern müssten sich somit darauf einstellen, "dass mit den kühleren Temperaturen und mehr Infektionen nach den Ferien auch wieder Fiebersäfte, Zäpfchen und andere Standardmedikamente knapp werden", erklärte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Deutschland. Die Hausapotheke in haushaltsüblicher Menge aufzufüllen, sei "sicher klug".

Kinder würden ja oftmals sehr unvermittelt krank, insofern entlaste es auch die Notdienste in Praxen und Apotheken an den Wochenenden, wenn Eltern ihr Kind selbst versorgen könnten. Wer unsicher ist, könne telefonisch Rücksprache halten. "Eltern müssen wieder eigenverantwortlicher werden. Das hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen", sagte Fischbach.

Gesetz gegen Lieferengpässe im Juni beschlossen

Der Bundestag hatte im Juni ein Gesetz gegen Lieferengpässe bei Arzneimitteln beschlossen. Durch die Reform soll der Kostendruck auf die Pharmahersteller gesenkt werden, damit der Verkauf der Medikamente in Deutschland lohnenswerter wird. Das von den Ampel-Parteien eingebrachte Gesetz sieht vor, die Preisregeln für Kinderarzneimittel zu lockern. Festbeträge und Rabattverträge werden abgeschafft. Außerdem wird die telefonische Krankschreibung unbefristet ermöglicht.

Mit Material von AFP

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