Jürgen Trittin (Grüne)
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Jürgen Trittin: "Putin nimmt die Ukraine als Geisel"

Der russische Präsident nimmt die Ukraine als Geisel, egal ob er in das Land einmarschiere oder nur drohe. Das sagte der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin im Bayern 2-Interview. Die Nato müsse neben Sanktionen auch eine politische Antwort finden.

Die Nato hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgerufen, die bevorstehenden Feiertage für einen Rückzug seiner Streitkräfte von der ukrainischen Grenze zu nutzen. Angesichts der Truppenaufmärsche Russlands nahe der Grenze zur Ukraine ist das Bündnis alarmiert.

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Der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin sagte im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2, der russische Präsident Wladimir Putin nehme die Ukraine als Geisel, egal ob er in das Land einmarschiere oder nur damit drohe.

Trittin: Nato muss politische Antwort finden

Ein Einmarsch Russlands in die Ukraine müsste seiner Meinung nach Sanktionen des Westens nach sich ziehen. "Auf der anderen Seite finde ich, dass die Nato und dass Europa insbesondere Vorschläge auf den Tisch legen müssen, wie man mit einem solchen Problem umgeht. Es muss also auch neben der klaren Ansage, was passiert, auch eine politische Antwort geben müssen. Dazu hat sich die Nato bisher noch nicht durchringen können."

Russlands Beziehung zum Westen steht in Frage

Putin sei durchaus bewusst, welche massiven wirtschaftlichen und politischen Beeinträchtigungen ein Einmarsch für die Beziehungen zum Westen bedeuten könnte, betonte Trittin.

Moskau stehe strategisch vor der Frage, ob es noch geordnete Beziehungen mit Europa, mit den USA haben wolle, "oder ob es letztendlich nur noch einen Partner in der Welt hat, nämlich den östlichen Partner und das wäre China", so Jürgen Trittin. "Ich weiß nicht, ob das eine optimistisch stimmende Vorstellung ist, Russland als Vasall Chinas ohne irgendwelche vernünftigen Beziehungen zu Europa."

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