Israelische Armee meldet Waffenfunde in Klinik im Gazastreifen
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Verletzte Palästinenser im Gang eines Krankenhauses in Gaza

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Israelische Armee: Anzeichen für Geiseln in Kinderklinik

Seit Tagen wirft Israel der militant-islamistischen Hamas vor, Krankenhäuser als Instrumente des Krieges zu missbrauchen. Dafür liefert die Armee jetzt Belege: Waffenfunde im Keller einer Klinik, wo die Hamas offenbar auch Geiseln festgehalten hat.

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Unschuldige Menschen als Schutzschilde: Aus Sicht der israelischen Armee sind sie im Gaza-Krieg seit Wochen traurige Realität. So würden Kliniken ganz bewusst für den Krieg missbraucht. Wie Armeesprecher Daniel Hagari erklärte, wurden im Keller des Rantisi-Krankenhauses im Gazastreifen allerhand Waffen gefunden. Hamas-Kämpfer hätten dort ein ganzes Arsenal gelagert: Sturmgewehre, Handgranaten, Sprengstoffwesten und Waffen zur Panzerabwehr.

In einem Video, das am gestrigen Montagabend auf der Plattform X veröffentlicht wurde, zeigt der Armeesprecher die Waffenfunde und betont: "Das ist Ausrüstung für schwere Kämpfe."

Armee sieht Anzeichen für Geiseln in Kliniken

Aber nicht nur auf Waffen sei man in der Klinik gestoßen. Es gebe auch Anzeichen dafür, dass die Terror-Organisation Hamas in der Klinik Geiseln festhält: "Dies wird derzeit von uns untersucht. Aber wir haben auch Informationen, die dies bestätigen", sagte Hagari.

Im Fernsehen präsentierte er Aufnahmen von behelfsmäßig eingerichteten Wohnräumen, dazu einen nahe gelegenen Tunnelschacht, der offenbar zum Haus eines hochrangigen Hamas-Kommandeurs führen soll: "Die Hamas hat dieses gesamte Gebiet unter ihre Kontrolle gebracht und führt von diesem Krankenhaus aus ihren Krieg gegen die Israelis".

Die Hamas wiederum will die Berichte so nicht stehen lassen. Israel werfe mit Falschbehauptungen um sich, betonte Hamas-Führer Chalil al-Haja gegenüber dem Sender Al-Dschasira.

Im Video: Humanitäre Lage im Süden des Gazastreifens verschlechtert sich

Humanitäre Lage im Süden des Gazastreifens verschlechtert sich
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Humanitäre Lage im Süden des Gazastreifens verschlechtert sich

Israel bietet Brutkästen für Schifa-Krankenhaus an

Vor allem aus dem Schifa-Krankenhaus im Norden des Gazastreifens waren zuletzt dramatische Bilder in die Welt gegangen. Vor diesem Hintergrund hat Israel angeboten, Brutkästen für Frühchen zu liefern. Damit wolle man der Kinderklinik des Krankenhauses helfen, sagte eine Sprecherin der israelischen Behörde Cogat, die für Kontakte mit den Palästinensern zuständig ist.

Die Sprecherin betonte: "Wir sind im Krieg mit der Hamas und nicht mit der Bevölkerung von Gaza." Zum Schutz der Krankenhäuser im Gazastreifen hatte zuletzt auch US-Präsident Joe Biden aufgerufen. Seine Hoffnung und Erwartung sei, "dass es weniger einschneidende Maßnahmen in Bezug auf die Krankenhäuser geben wird und dass wir mit den Israelis in Kontakt bleiben", sagte Biden am Montag vor Journalisten im Weißen Haus.

Mit Informationen von dpa

Im Video: Offenbar Hinweise auf Krankenhäuser als Terrorinfrastruktur der Hamas im Gazastreifen

Die israelische Armee findet offenbar immer mehr Hinweise darauf, dass im Gazastreifen Krankenhäuser zur Terrorinfrastruktur der Hamas gehören.
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Die israelische Armee findet offenbar immer mehr Hinweise darauf, dass im Gazastreifen Krankenhäuser zur Terrorinfrastruktur der Hamas gehören.

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