Agnieszka Brugger, stellv. Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag
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Agnieszka Brugger, stellv. Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag

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Grünen-Politikerin Brugger stellt Mali-Einsatz infrage

Nach Restriktionen gegen die Bundeswehr in Mali sagt die Grünen-Politikerin Agnieszka Brugger zum Einsatz in dem westafrikanischen Land: "Wenn die Sicherheit der Soldaten nicht mehr gewährleistet werden kann, dann können wir auch nicht bleiben."

Die Einsatzbedingungen für die deutschen Soldaten verschlechtern sich weiter. Seit Wochen erlässt die Militärjunta in Mali immer neue Restriktionen gegen die Bundeswehr. Nun hat das westafrikanische Land die Überfluggenehmigung für den Militärtransporter A400M zurückgezogen.

Brugger: Absolutes Unverständnis über Malis Regierung

Sie empfinde angesichts der Schikanen der Militärjunta "allergrößte Verärgerung und absolutes Unverständnis", betonte die Grünen-Politikerin Agnieszka Brugger im Interview mit Bayern 2.

Sie warnte die Militärregierung vor einer Beendigung des MINUSMA-Einsatzes, der UN-Mission in Mali. "Sie sollte sich wirklich sehr genau überlegen, ob sie auf die Unterstützung, nicht nur der Bundeswehr, sondern der Vereinten Nationen, verzichten kann." Das Land befinde sich in einer extrem fragilen Lage.

Bundestag hat Mali-Einsatz erst im Mai verlängert

Trotzdem sei der Beschluss des Bundestages vom Mai, den Einsatz um ein Jahr zu verlängern, grundsätzlich richtig gewesen, so Brugger. Die Verteidigungspolitikerin verwies in dem Zusammenhang auf China und Russland, die ihren Einfluss in der Sahel-Zone systematisch ausbauten. "Die haben nicht die Interessen der Zivilbevölkerung oder politische Reformen im Blick", betonte sie.

Nun einfach alles hinzuwerfen und die Vereinten Nationen zu schwächen, sei auch ein Risiko. Niemand mache sich die Entscheidung daher leicht. Bruggers Fazit: "Wenn die Sicherheit der Soldaten nicht mehr gewährleistet werden kann, dann können wir auch nicht bleiben."

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