Zum zweiten Mal nach 2012 hat die Sängerin Loreen für Schweden den Eurovision Song Contest gewonnen. Ihr Lied "Tattoo" erhielt insgesamt 583 Punkte. Auf Platz zwei in der größten Musikshow der Welt kam in der Nacht zum Sonntag Finnland (526 Punkte) mit dem Sänger Käärijä und dem Metal-Pop-Elektro-Song "Cha Cha Cha". Rang drei in Liverpool erreichte Israel, gefolgt von Italien und Norwegen. Deutschland erreichte mit der Rock-Band Lord Of The Lost nur den letzten Platz - wie schon vergangenes Jahr.
Nordischer Showdown in Liverpool
Der nordische Showdown zwischen Schweden und Finnland hatte sich bereits vor dem Finale von Liverpool angedeutet: Schwedens Loreen und Finnlands Käärijä waren von Experten und Wettbüros vorab als die beiden größten Favoriten des diesjährigen ESC ausgemacht worden.
Loreen, die den Musikwettbewerb vor elf Jahren in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku mit dem Song "Euphoria" gewonnen hatte, war von den Buchmachern schon früh als Top-Favoritin gehandelt worden - und das noch bevor sie den schwedischen ESC-Vorentscheid im März überhaupt für sich entschieden hatte.
Siegerin von 2012 war auch für 2023 im Favoritenkreis
Loreen ist 39 Jahre alt und stammt aus Stockholm. Mit "Euphoria" hatte sie nicht nur den ESC-Titel 2012 eingeheimst, sondern war damals auch in Deutschland und weiteren Ländern an die Spitze der Charts gestürmt. Seitdem war es international wieder ruhiger um die Schwedin geworden - bis sie mit "Tattoo" einen ganz ähnlichen Sound traf wie mit ihrem Erfolgshit vor elf Jahren.
Die Popnation Schweden hat den ESC nun auch sieben Mal für sich entschieden - und ist damit Rekordhalter auf Augenhöhe mit Irland. Vorangegangener schwedischer Sieger war 2015 in Wien der Sänger Måns Zelmerlöw mit "Heroes".
Seinen wohl größten Augenblick bei dem Wettbewerb erlebte das skandinavische Land allerdings vor fast einem halben Jahrhundert: Im Jahr 1974 hatte die Popgruppe Abba den damaligen Grand Prix im englischen Brighton mit "Waterloo" gewonnen. Der Erfolg machte Abba schlagartig international bekannt - es folgte eine Weltkarriere.
Insgesamt 26 Teilnehmer singen um den Sieg
26 Lieder konkurrierten im Finale. Insgesamt nahmen am ESC in diesem Jahr 37 Länder teil. Elf Beiträge wurden in den beiden Semifinals aussortiert, darunter die Beiträge aus den Niederlanden, Irland, Dänemark und Island. Als große Geldgeber sind automatisch Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und auch Deutschland fürs Finale gesetzt, ebenso der Vorjahressieger, also diesmal die Ukraine. Die Zuschauer konnten wie immer über den Sieger mit abstimmen, jedoch nicht fürs eigene Land. Ihr Voting wurde ergänzt von Juroren.
Der ESC-Tradition zufolge hätte normalerweise die Ukraine als Vorjahressieger den 67. Eurovision Song Contest ausgetragen. Großbritannien nahm aber als zweitplatziertes Land des Vorjahres diese Aufgabe wahr, weil die Ukraine wegen des russischen Angriffskrieges kein sicherer Ort ist.
Ukrainische Sängerin Teil des Moderationsquartett
In einem BBC-Interview hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, er hätte es besser gefunden, wenn der Wettbewerb in ein ukrainisches Nachbarland wie Polen oder die Slowakei verlegt worden wäre. Dann wäre es für Ukrainer einfacher gewesen, hinzureisen oder sich nahe zu fühlen. Beim Moderationsquartett in Liverpool war die ukrainische Sängerin Julia Sanina dabei, die ausdrücklich in der Show den britischen Gastgebern dankte.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!