Erstmals seit vier Monaten hat die islamistische Terrororganisation Hamas Raketen auf den Großraum Tel Aviv gefeuert.
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Erstmals seit vier Monaten hat die islamistische Terrororganisation Hamas Raketen auf den Großraum Tel Aviv gefeuert.

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Erstmals seit Monaten Raketenalarm in Tel Aviv

Erstmals seit vier Monaten hat die islamistische Terrororganisation Hamas Raketen auf den Großraum Tel Aviv gefeuert. Im Stadtzentrum von Tel Aviv waren mehrere Explosionen zu hören. In mehreren Städten gab es Raketenalarm.

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Erstmals seit vier Monaten hat es im Großraum Tel Aviv wieder viele Raketenalarme gegeben. Auch in der 400.000-Einwohner-Stadt selbst warnten Sirenen die Bevölkerung. Mehrere Explosionen waren zu hören. Über Schäden oder gar Opfer ist auch Stunden danach nichts bekannt. Die israelische Armee sprach von insgesamt acht Geschossen über dem eigenen Staatsgebiet, etliche seien abgefangen worden.

Reaktion auf Militäroffensive in Rafah?

Die Terrororganisation Hamas hatte verkündet, die Raketen seien aus Rafah im Süden des Gazastreifens abgefeuert worden. Damit sind sie zum Teil rund 80 Kilometer weit geflogen. In den vergangenen Tagen hatte es israelische Medienberichte gegeben, dass Raketenbeschuss auch weiter im Norden wieder möglich sein könnte. Auf Telegram erklärte die Hamas jetzt, es seien Raketen als Antwort auf "zionistische Massaker an Zivilisten" abgefeuert worden.

Der Beschuss hängt offenbar mit dem Vorrücken der israelischen Streitkräfte in Rafah ganz im Süden des Gazastreifens zusammen. Die Stadt ist der letzte Ballungsraum, den Israels Streitkräfte bisher noch nicht mit Bodentruppen angegriffen hatten.

Trotz IGH-Anweisung: Israel bombardiert weiter Rafah

Dort vermutet die israelische Armee zahlreiche Hamas-Kämpfer, möglicherweise sogar die Führung der Terrororganisation und in den Gazastreifen verschleppte Geiseln. Israelis Militär habe Rafah und Chan Junis sowie die Stadt Gaza am frühen Sonntagmorgen bombardiert, berichteten Augenzeugen einem AFP-Korrespondenten.

Seit Anfang Mai rücken Bodentruppen immer weiter in Richtung des Zentrums von Rafah vor. Rund eine Million Menschen, die dort zuletzt Schutz gesucht hatten, sind inzwischen geflohen. Am Freitag hatte der Internationale Gerichtshof in Den Haag angeordnet, dass Israel die Offensive in der Stadt sofort beenden müsse. Bisher hält sich die Regierung von Ministerpräsident Netanjahu aber nicht daran.

Nach palästinensischen Angaben mittlerweile 35.900 Tote

Im Gazastreifen steigt derweil nach palästinensischen Angaben die Zahl der Todesopfer weiter. Demnach sind infolge der israelischen Militäroffensive mehr als 35.900 Menschen getötet worden. Hilfsorganisationen zufolge sind ein Drittel davon Kinder. Beim Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober waren knapp 1.200 Menschen ums Leben gekommen.

Das israelische Militär meldete am Sonntag auch den Tod eines Soldaten im Norden des Gazastreifens. Damit stieg die Zahl der getöteten israelischen Soldaten seit Beginn der Bodenoffensive auf 289. Die Armee teilte zudem mit, dass sie in den vergangenen 24 Stunden "mehr als 50 terroristische Ziele" im Gazastreifen zerstört habe.

Informationen von dpa, AFP und Reuters

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