Symbolbild: Kaum Schnee am Mitterberg bei Gröbming (Österreich)
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Symbolbild: Kaum Schnee am Mitterberg bei Gröbming (Österreich)

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Erderwärmung erstmals ein Jahr dauerhaft über 1,5 Grad

Die Erderwärmung hat laut EU-Klimawandeldienst Copernicus erstmals über einen Zeitraum von zwölf Monaten über 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit gelegen. Die Folgen des Klimawandels dürften auch 2024 an vielen Orten spürbar sein.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Von Februar 2023 bis Januar 2024 lag die globale Durchschnittstemperatur um 1,52 Grad Celsius über dem gemittelten Monatswert der vorindustriellen Zeit (1850 bis 1900), wie Copernicus mitteilte. Auch das neue Jahr hat mit einem Höchstwert begonnen: Mit einer Durchschnittstemperatur von 13,14 Grad Celsius im Januar 2024 wurde für den Monat ein historischer Rekord erreicht. Laut Copernicus lag die Temperatur 1,66 Grad Celsius über dem Referenzwert im 19. Jahrhundert.

Erstmals Überschreitung des Pariser Schwellenwerts

Um katastrophale Folgen des Klimawandels abzuwenden hatte die Weltgemeinschaft 2015 im Pariser Klimaabkommen vereinbart, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Im vergangenen Jahr lag die globale Durchschnittstemperatur laut dem europäischen Erdbeobachtungsprogramm Copernicus (C3S) noch bei 1,48 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900) - auch das bereits ein Rekord.

Senkung von Emissionen "der einzige Weg"

Derzeit steuert die Welt laut UN-Schätzungen bis Ende des Jahrhunderts auf eine Erwärmung von bis zu 2,9 Celsius zu. Die Direktorin des EU-Klimadienstes, Samantha Burgess, mahnte an, die Treibhausgasemissionen schnell zu reduzieren. Dies sei der einzige Weg, um den globalen Temperaturanstieg zu stoppen.

Die Weltklimakonferenz in Dubai hatte sich im Dezember nach zähem Ringen auf eine schrittweise Abkehr von fossilen Energieträgern geeinigt - allerdings ohne Zeitplan und ohne Festschreibung eines kompletten Ausstiegs.

Weitere Extremwetter-Ereignisse erwartet

Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Johan Rockström, rechnet mit Blick auf die Erfahrungen des Vorjahrs auch 2024 mit "Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, verstärkten Stürme und Wasserknappheit" vielerorts auf der Welt.

Wie sich die Winter bis 2050 in Bayern entwickeln könnten, hat eine BR Data-Analyse ausgewertet.

Mit Material von AFP und epd

Audio: Deutschland hält am 1,5-Grad-Ziel fest

Heizkraftwerk bei München
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Heizkraftwerk bei München

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