Rettungseinsatz durch Sea-Eye (Archivfoto)
Bildrechte: Johannes Gaevert & sea-eye

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Deutsche Helfer retten über 60 Migranten im Mittelmeer

Seenotretter der Regensburger Organisation "Sea-Eye" haben im Mittelmeer mehr als 60 Menschen geborgen und an Bord genommen. Einige mussten nach Angaben der Helfer medizinisch behandelt werden. Auch ein Baby sei von dem Schlauchboot gerettet worden.

Freiwillige Helfer der Regensburger Organisation "Sea-Eye" haben im zentralen Mittelmehr 63 Bootsmigranten aus Seenot gerettet. Die Crew der "Sea-Eye 4" nahmen die Menschen am Montagnachmittag von einem Schlauchboot an Bord, wie es in einem Twitter-Post der Organisation von Dienstag heißt. Die Personen seien aus dem libyschen Bürgerkrieg geflohen.

Medizinisches Team von "Sea-Eye" behandelt einige Personen

Zu den Geretteten gehörten demnach sieben Frauen, 15 Männer und 31 Minderjährige – darunter ein Baby. "Zwar ist der Gesundheitszustand aller geretteten Personen stabil, aber unser medizinisches Team muss dennoch einige Personen wegen Dehydrierung, Seekrankheit, Wunden, Unterleibsschmerzen und aus anderen medizinischen Gründen behandeln", heißt es in dem Tweet.

Seenotrettung im Mittelmeer: Oft überfüllte Boote

"Sea-Eye" ist eine zivile Hilfsorganisation, die 2015 gegründet wurde - "um dem Sterben im Mittelmeer nicht länger tatenlos zuzusehen", heißt es auf der Webseite. Immer wieder nehmen zivile Seenotretter Bootsmigranten an Bord, die von den Küsten Nordafrikas über das Mittelmeer Richtung EU fahren, oft in überfüllten Booten. Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt – immer wieder kommen Menschen bei der Überfahrt ums Leben.

Die Organisationen beklagen die geringe Hilfsbereitschaft der EU-Länder und dass sie oft warten müssen, um etwa von den italienischen Behörden einen sicheren Hafen zugewiesen zu bekommen, um dort die Menschen an Land bringen zu können.

  • Zum Artikel: "Sea-Eye" Regensburg: 21 Seenotretter in Italien angeklagt

2022 deutlich mehr angekommene Bootsmigranten in Italien

In Italien kritisieren vor allem rechte Parteien die Einsätze – unter anderem mit dem Vorwurf, dass manche Organisationen gemeinsame Sache mit Schleppern machten. 2022 stieg die Zahl der angekommenen Bootsmigranten in Italien deutlich. Bis Montag erreichten in diesem Jahr bislang fast 21.900 Migranten Italiens Küsten in Booten. Im selben Vorjahreszeitraum waren es rund 16.700.

Mit Material von dpa.

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