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Hooligans am 14.8.2017 im Rostocker Stadion

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Politiker wollen nach Rostocker Ausschreitungen harte Strafen

Nach den Ausschreitungen von Rostocker Hooligans beim DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC fordern Unionspolitiker von Justiz und Fußballvereinen ein hartes Vorgehen. Dabei müssten Stadionverbote verstärkt angewendet werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

"Zunächst mal reden wir teilweise von erheblichen Straftaten. Da muss die Justiz harte Kante zeigen.", sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) . Er forderte die Bundesligavereine auf, "sich in aller Klarheit von jeder Form der Gewalt und von jeder Art von gewaltbereiten Gruppen" zu distanzieren. Die Vereine seien aufgefordert, alles zu unternehmen, um solche "hemmungslosen Vorfälle zu verhindern", sagte der Bundesinnenminister. Eine stille Duldung innerhalb der Vereine, etwa um Ärger zu vermeiden, dürfe es nicht geben.

De Maizière forderte Meldeauflagen für bekannte Gewalttäter, so dass sie sich bei einer Polizeibehörde vor und während des Spiels melden müssen. Auch mit Stadionverboten könne man viel erreichen.

"Wir dürfen uns doch den Fußball nicht von Chaoten verderben lassen." Thomas de Maizière (CDU), Bundesinnenminister

"Erschreckende" Gewalt

Die Bilder von Rostock hätten nichts mehr "mit dem Fußball zu tun, den wir lieben", so der Minister. Die Gewaltbereitschaft, die sich in den Stadien Bahn breche, sei erschreckend". Auch unterklassige Spiele müssten mit teilweise enormem Aufwand geschützt werden. 

Kritik an Vereinen

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Stephan Mayer, verlangte ein stärkeres Gegenhalten der Fußballvereine. "Diejenigen Vereine, deren Anhänger in der Vergangenheit bereits vielfach als Gewalttäter aufgefallen sind, müssen sich schon die Frage gefallen lassen, ob sie wirklich alles unternehmen, um diese Gewaltexzesse wirksam zu bekämpfen", sagte der CSU-Politiker dem Berliner "Tagesspiegel". Dabei müsse "auch von dem Instrument des Stadionverbots konsequent Gebrauch gemacht werden".