Die Stimmung bei der CDU ist eindeutig: Wir wollen eine stabile Regierung. Das heißt: Große Koalition und nichts anderes. Keine Minderheitsregierung, keine Kooperationskoalition. So fassen Mitglieder aus dem CDU-Vorstand die Telefonkonferenz mit Parteichefin Merkel und Fraktionschef Kauder am Vormittag zusammen.
Merkel schweigt zu Inhalten
Was die beiden gestern Abend inhaltlich mit ihren Kollegen aus CSU und SPD besprochen haben, behielten Merkel und Kauder für sich. Beide verließen auch schon das gestrige Treffen im Berliner Jakob-Kaiser-Haus ohne Kommentar. CSU-Chef Seehofer wünschte den wartenden Journalisten nur "Schöne Weihnachten".
Lernen vom Jamaika-Aus
Stillschweigen ist verabredet und bisher halten sich auch alle daran. Das scheint eine Lehre zu sein aus den Jamaika-Gesprächen, aus denen immer wieder Zwischenstände nach außen drangen.
Rücksicht auf SPD
Offen und vertrauensvoll sei das Gespräch gewesen, heißt es in einer kurzen Erklärung der Union. Ziel der Sondierung sei eine "stabile Regierung". Von einer Großen Koalition ist da nichts zu lesen. Der Begriff hätte aber auch die Kritiker eines solchen Bündnisses in der SPD verschreckt.
Sozialdemokraten schweigen
Von den Sozialdemokraten ist offiziell bisher nichts zu hören. Parteichef Martin Schulz beriet sich nach dem Treffen noch etwa eine Dreiviertelstunde mit Vertrauten. Dann verließ er das Bürogebäude des Bundestags durch den Hinterausgang.
Morgen Vormittag will der SPD-Vorstand entscheiden, ob es in die Sondierung geht. Parallel berät die CSU das weitere Vorgehen bei ihrem Parteitag in Nürnberg.