Außenministerin Annalena Baerbock und Verteidigungsminister Boris Pistorius fordern mehr Luftabwehrsysteme für die Ukraine
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Außenministerin Annalena Baerbock und Verteidigungsminister Boris Pistorius fordern mehr Luftabwehrsysteme für die Ukraine

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Baerbock und Pistorius: Mehr Flugabwehrsysteme für Ukraine

In einem dringlichen Schreiben fordern Außenministerin Baerbock und Verteidigungsminister Pistorius von den Verbündeten rasche und bessere Unterstützung der Ukraine mit Flugabwehrsystemen. Der ukrainische Präsident beklagte die fehlende Luftabwehr.

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Die Bundesregierung startet eine neue Initiative, um der Ukraine weiteres Gerät zur Flugabwehr bereitzustellen. Dazu hätten sich Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in einem dringlichen Schreiben an Partner gewandt, teilten Sprecher beider Ministerien am Mittwoch in Berlin mit. Darin forderten sie die Verbündeten zu einer besseren und raschen Unterstützung der Ukraine mit Flugabwehrsysteme auf.

Die Adressaten seien Partner bei Nato und Europäischer Union sowie auch Drittstaaten, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts, ohne dabei konkreter werden zu wollen. Bei der Initiative "Immediate Action on Air Defense" gehe es darum, die Ukraine schnellstmöglich bei der Flugabwehr noch stärker zu unterstützen.

Auswärtiges Amt: Ukraine braucht "Sofortlieferungen" von Flugabwehrsystemen

Beide Minister riefen die Verbündeten dazu auf, eine Bestandsaufnahme aller Flugabwehrsysteme in ihren Arsenalen vorzunehmen und zu überlegen, was direkt oder in Tauschvereinbarungen mit Partnern an die Ukraine gegeben werden könnte. Es müsse "nochmal ernsthaft geschaut werden, ob noch weitere Systeme verfügbar sind, die der Ukraine schnell zur Verfügung gestellt werden können", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin. Nötig seien nun "Sofortlieferungen".

Baerbock und Pistorius hätten sich mit einem "dringenden Appell" an Partnerländer gewandt, "sich hier einzubringen", ergänzte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Initiative sei darauf ausgerichtet, "eine größere Menge an Staaten nochmal zu aktivieren und zu motivieren, kurzfristig etwas zu liefern", sagte er weiter. Auch er verwies auf die Dringlichkeit der Angelegenheit.

Scholz will auf EU-Gipfel für Waffenhilfe werben

Auch nach dem Willen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sollen die EU-Partner prüfen, ob sie der Ukraine mehr Militärhilfe zur Verfügung stellen können. "Für mich wird das hier bei diesem Gipfel auch darauf ankommen, viele davon zu überzeugen, dass sie nochmal nach Hause fahren und gucken, was geht da, weil es jetzt auch darum geht, es schnell zu tun und nicht irgendwann", sagte Scholz am Mittwoch vor Beginn des zweitägigen EU-Gipfels in Brüssel. "Das gilt insbesondere für all die Möglichkeiten, die zur Luftverteidigung erforderlich sind." Er verwies darauf, dass Deutschland der Ukraine gerade ein drittes Patriot-Flugabwehrsystem versprochen hat.

17 Tote in Tschernihiw: Selenskyj beklagt fehlende Luftabwehr

Auch am Mittwoch war die Ukraine wieder Ziel russischer Luftangriffe. Bei einem Angriff auf die Stadt Tschernihiw im Norden wurden ukrainischen Angaben zufolge mindestens 17 Menschen getötet. Selenskyj erklärte daraufhin, der ukrainischen Armee habe die nötige Luftabwehr gefehlt, um die Raketen abzufangen. "Dies wäre nicht passiert, wenn die Ukraine ausreichend Luftabwehr-Ausrüstung erhalten hätte und die Entschlossenheit der Welt, dem russischen Terror Widerstand zu leisten, ausreichend wäre", sagte er. 

Mit Informationen von dpa, AFP und reuters

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

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