Ein Bundeswehrsoldat bewacht das Camp Castor im Norden Malis
Bildrechte: dpa | Kristin Palitza

Nach der Ankündigung Frankreichs, seine Truppen aus Mali abzuziehen, steht nun auch der Einsatz der Bundeswehr auf dem Prüfstand.

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Außenpolitik-Sprecher: Ziel ist Bundeswehr-Sicherheit in Mali

Nach der Entscheidung Frankreichs, seine Truppen aus dem westafrikanischen Mali abzuziehen, fordert der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt, in der Bayern 2-radioWelt den Bundeswehreinsatz in Mali zu überprüfen.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Nach der Ankündigung Frankreichs, seine Truppen aus Mali abzuziehen, stellt sich nun für Deutschland die Frage: Wie wird es in dem westafrikanischen Staat weitergehen? Die Bundeswehr stellt im Rahmen der UN-Mission in Mali Helikopter, die vor allem die medizinische Rettungskette sicherstellen sollen.

Unterstützung Frankreichs fällt jetzt weg

Nach Ansicht des außenpolitischen Sprechers der Unionsfraktion im Bundestag könne Deutschland zwar auch mit Kräften der Bundeswehr diese Hubschrauberrettungskette sicherstellen. "Aber das ist natürlich ein erheblicher zusätzlicher Aufwand, der die Bundeswehr auch weiter fordert."

Die Bundeswehr ist unabhängig von Frankreich aktuell bei zwei Missionen in Mali dabei. Allerdings habe man sich bei der Logistik gegenseitig geholfen, schilderte Hardt. Diese Unterstützung falle nun weg.

Hardt: Außenministerium soll Mali-Einsatz prüfen

Deswegen müsse das Verteidigungsministerium mit dem Außenministerium nun den Einsatz prüfen. Vorstellbar sei auch, dass "afrikanische Friedenssoldaten" künftig in Nachbarstaaten wie Niger ausgebildet werden ohne die Mission in Mali fortzusetzen. Das müsse jedoch sehr sorgfältig seitens der Fachleute geprüft werden.

"Was wir mit den Vereinten Nationen dort machen und mit der Europäischen Union ist etwas anderes (als die französischen Missionen), allerdings sind wir in bestimmten Bereichen - [...] wenn es um die Rettungskette für Soldaten für den Fall einer Verwundung geht - schon angewiesen auf die Logistik der Partner [...]. Deswegen müssen wir uns das sehr genau anschauen, denn die Sicherheit unserer Soldaten ist natürlich ein ganz hohes Ziel in diesem Einsatz."

Hardt fürchtet ähnliche Entwicklung wie in Afghanistan

Wichtig sei, die Region jetzt nicht "im Stich zu lassen", betonte Hardt: "Dann droht uns das gleiche, was wir in Afghanistan versucht haben zu verhindern. Nämlich, dass der internationale Terrorismus eine Heimstadt hat, in der er sich entfalten und in der er schalten und walten kann, in der er seine Finanzquellen durch Drogen- und Waffenhandel auffüllen kann und von wo aus dann eine Bedrohung für die ganze Welt ausgeht. Das können wir auf keinen Fall dulden. Wir wissen, dass der IS, den wir im Mittleren Osten doch sehr weit zurückgedrängt haben, sich dort in der Sahelzone festsetzt."

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