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Sonntag, 27. Mai: Das war der Tag

Regierungsbildung in Italien gescheitert +++ TSV 1860 München schafft Aufstieg +++ Zehntausende bei Demos von Gegnern und Anhängern der AfD in Berlin +++ Barley für stichprobenartige Prüfung der Asylbescheide +++ Gundremmingen wieder am Netz

In Italien ist der designierte Ministerpräsident Giuseppe Conte mit dem Versuch gescheitert, eine Koalitionsregierung aus der rechtsgerichteten Lega und der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung zu bilden. Das gab das Büro von Präsident Sergio Mattarella am Abend bekannt. Hintergrund ist offenbar die Weigerung Matarellas, den eurokritischen Wunschkandidaten der Lega für das Wirtschaftsministerium zu akzeptieren. Das Land steht nun aller Voraussicht nach vor Neuwahlen. 

Bundesliga-Gründungsmitglied 1860 München hat den Aufstieg in die 3. Liga geschafft. Den 60ern reichte im Rückspiel gegen den 1. FC Saarbrücken ein 2:2, um nach einem Jahr Amateurliga in den Profifußball zurückzukehren. Mehrere Tausend Fans haben das im Stadion an der Grünwalder Straße und in Giesing ausgiebig gefeiert. Das Hinspiel in Saarbrücken hatte das Team von Trainer Daniel Bierofka 3:2 gewonnen.

In Berlin sind nach Polizeiangaben 25.000 Menschen gegen eine Demonstration der AfD auf die Straße gegangen. Die Veranstalter sprachen sogar von 70.000 Teilnehmern. Die Gegenveranstaltungen standen unter dem Motto "Stoppt den Hass! Stoppt die AfD". Auf vielen Plakaten waren Sätze zu lesen wie "Rassismus ist keine Alternative". Zu der AfD-Kundgebung kamen offiziellen Angaben zufolge mehr als 5.000 Menschen. Bei der AfD-Kundgebung waren viele Deutschland-Fahnen zu sehen und die Menge skandierte unter anderem "Merkel muss weg" und "Wir sind das Volk". 

Bundesjustizministerin Katarina Barley hat angeregt, Asylbescheide stichprobenartig in ganz Deutschland zu überprüfen. Der Bild am Sonntag sagte die SPD-Politikerin, mit Blick auf den Skandal um unrechtmäßige Asylbescheide aus Bremen könnte ein solches Vorgehen helfen, wieder Vertrauen herzustellen. Barley warnte jedoch davor, alle Mitarbeiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) unter Generalverdacht zu stellen.

Block C des Atomkraftwerks in Gundremmingen ist seit heute wieder am Netz. Vor vier Wochen musste der Reaktor abgeschaltet werden, denn es gab Hinweise auf defekte Brennstäbe und laut Betreiber wurden tatsächlich zwei gefunden und entfernt. Im Zuge der Revision wurden 120 frische Brennelemente installiert. Block C in Gundremmingen darf noch bis Ende 2021 weiterlaufen, dann wird auch er abgeschaltet.