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Merkel kommt zum Koalitionstreffen ins Kanzleramt

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Opposition kritisiert Asyl-Kompromiss scharf

Die FDP bezweifelt, dass die Sekundärmigration mit dem Deal von Merkel und Seehofer bekämpft werden kann. Linken-Chef Riexinger bezeichnet die Transitzentren als "Masseninternierungslager". Grünen-Fraktionschefin Göring-Eckardt sieht nur Verlierer.

FDP-Parlamentsgeschäftsführer Marco Buschmann hat den von der Union erzielten Kompromiss zur Asylpolitik skeptisch beurteilt. "Es wäre gut, wenn sich die Union zusammenrauft und die inakzeptable Hängepartie, die sie dem Land zugemutet hat, nun endgültig beendet", so Buschmann. In der Sache sei es richtig, dass Deutschland illegale Sekundärmigration auch an seinen Grenzen bekämpfe. "Ob der Kompromisstext der Union dazu eine Grundlage bietet, bleibt jedoch völlig offen", sagte Buschmann. "Denn darin steht alles unter dem Vorbehalt von Verwaltungsabkommen, die künftig noch zu schließen sein werden."

Grüne sehen nur Verlierer

Die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sieht am Ende des Abends keine Gewinner. Verlieren würden Merkel, Seehofer, die Realität und vor allem die Geflüchteten, schrieb sie auf Twitter. Die CSU versuche "ihren alten Trick - Irrsinn nach Dauererpressung umdeuten in Sieg."

Linke vermisst Reaktion der SPD

Nach Ansicht von Linken-Chef Bernd Riexinger haben sich CDU und CSU auf dem Rücken Geflüchteter geeinigt: "Die Menschlichkeit bleibt auf der Strecke", schrieb er auf Twitter. Kanzlerin Merkel habe "das wochenlange Theater der CSU" belohnt, Bundesinnenminister und CSU-Chef Horst Seehofer bleibe "ungeschoren". Mit Blick auf den Regierungspartner SPD schrieb Riexinger: "Wo bleibt die Reaktion der SPD oder regiert eine reine Unionskoalition?" Besonders hart ging der Linken-Chef mit den vereinbarten Transitzentren ins Gericht, die die Union für bereits in anderen EU-Ländern registrierte Flüchtlinge an der deutsch-österreichischen Grenze einrichten will: "Transitzentren sind de facto Masseninternierungslager."