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BR24/14 Schlagzeilen

Russland weist britische Diplomaten aus +++ Barley fordert Ende der Islamdebatte +++ Bomben auf Krankenhaus in Syrien +++ Türkische Einrichtungen offenbar von Angriffen bedroht +++ Bootsunglück vor griechischer Insel +++ Flugausfälle in Heathrow

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Russland weist im Streit mit Großbritannien um den Giftanschlag auf den Ex-Spion Sergej Skripal 23 britische Diplomaten aus. Das teilte das Außenministerium in Moskau mit. Der Kreml reagierte damit auf die Entscheidung der britischen Premierministerin Theresa May, die ihrerseits angekündigt hatte, 23 russische Diplomaten des Landes zu verweisen. London geht nach eigenen Angaben davon aus, dass Russland etwas mit dem Anschlag auf Skripal zu tun hat. Außenminister Johnson hat gestern Präsident Wladimir Putin sogar persönlich beschuldigt, den Auftrag dazu erteilt zu haben. Deutschland, Frankreich und die USA hatten Russland unmissverständlich aufgefordert, in dieser Angelegenheit für Aufklärung zu sorgen.

Nach den umstrittenen Äußerungen von Bundesinnenminister Horst Seehofer zum Islam hat Justizministerin Katarina Barley dazu aufgerufen, die theoretischen Debatten zu beenden. Es gehe nun darum, die Probleme praktisch zu lösen, sagte die SPD-Politikerin der "Rheinischen Post". Ihre Parteikollegin, die neue Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, räumte ein, dass die SPD bisher zu wenig über Integrationsprobleme geredet habe. So sei Raum geschaffen worden, den Rechtspopulisten genutzt hätten, so Giffey im "Tagesspiegel". CSU-Chef Seehofer hatte gestern erklärt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, wohl aber die Muslime, und damit heftige Kritik ausgelöst. Unterstützung bekam er vom neuen bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). Deutschland sei christlich-abendländisch geprägt mit jüdisch-humanistischen Wurzeln, sagte Söder dem Bayerischen Rundfunk.

Die türkische Luftwaffe hat offenbar das einzige noch funktionierende Krankenhaus der nordsyrischen Stadt Afrin bombardiert. Ärzte dieser Klinik und Vertreter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilten übereinstimmend mit, dass das Krankenhaus von mehreren Granaten getroffen worden sei. Mindestens 16 Zivilisten seien dabei ums Leben gekommen - unter ihnen zwei schwangere Frauen. Die türkischen Streitkräfte dementierten allerdings, das Gebäude beschossen zu haben. Seit fast zwei Monaten geht die türkische Armee im Norden Syriens gegen kurdische Kämpfer vor, denen Ankara Terrorismus vorwirft. Die Stadt Afrin ist mittlerweile eingekreist. Täglich flüchten tausende Bewohner aus der Stadt.

In den deutschen Sicherheitsbehörden wachsen einem "Spiegel"-Bericht nach die Sorgen vor weiteren Angriffen auf türkische Einrichtungen zum kurdischen Neujahrsfest Newroz. Die Behörden rechneten bundesweit mit gewaltsamen Aktionen gegen türkische Einrichtungen und Interessen in Deutschland, zitierte der "Spiegel" ein Papier des Gemeinsamen Extremismus- und Terrorabwehrzentrums, ein Zusammenschluss von 40 Bundes- und Landesbehörden. In Deutschland findet das zentrale Newroz-Fest an diesem Wochenende statt.

Vor der griechischen Insel Agathonisi nahe der türkischen Küste sind nach dem Kentern eines Flüchtlingsbootes mindestens 14 Menschen ertrunken. Unter den Opfern seien mindestens vier Kinder, teilte die Küstenwache am Samstag mit. Vier weitere Menschen würden noch vermisst. Drei Bootsinsassen seien gerettet worden.

Wegen Schneefalls sind am Londoner Flughafen Heathrow mehr als einhundert Flüge gestrichen worden. Wegen anhaltenden Schneefalls seien weitere Ausfälle zu erwarten, sagte ein Flughafensprecher. Die Deutsche Bahn hat den Hauptbahnhof in Leipzig wegen Schneefalls gesperrt - und damit sowohl den Fern-, als auch den Nahverkehr lahmgelegt.