Zwei Männer gehen an zu Boden gefallenem Herbstlaub vorbei (Symbolbild)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Nicolas Armer

Wenn Laub im Garten verrotten darf, dann ist das gut für den Boden und die Pflanzen, die im Frühjahr darauf wachsen, aber auch für manche Tiere.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Wohin mit dem Laub?

Abgefallenes Laub ist kein Abfall. So sieht es zumindest Nicolaus Liebig vom Landschaftspflegeverband Augsburg. Er appelliert im BR-Interview an die Gartenbesitzer, Laub sinnvoll zu nutzen, zum Beispiel um Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

„Kleine Kraftwerke“, so nennt Nicolas Liebig vom Landschaftspflegeverband in Augsburg die Blätter: „Kleine Kraftwerke, die die Bäume über das ganze Jahr verwendet haben, um Photosynthese zu betreiben“. Liebig sieht Laub deshalb nicht als Abfall, man sollte es nutzen, sagt er. Zum Beispiel, um Kompost daraus zu machen.

Laub unter Pflanzen kehren – gut für Fauna und Flora

Der Fachmann empfiehlt, die Blätter unter Bäume oder Hecken zu kehren, mit dem Rasenbesen, nicht mit dem Laubbläser „und dort verrotten lassen. Das freut die Regenwürmer und viele andere im Boden lebende Organismen.“ So wird eine Humusschicht aufgebaut und die Pflanzen bekommen dadurch Nährstoffe für das nächste Jahr. Wer Igel mag, kann in einer ruhigen Ecke des Gartens einen Laubhaufen platzieren, denn die Tiere überwintern gerne unter den Blätterbergen.

Gartenbesitzer sollen die Leistung des Baumes schätzen

So mancher Gartenbesitzer fällt allerdings hin und wieder einen Baum, weil er viel Arbeit macht. Wochenlang Blätter zusammenkehren, dafür hat nicht jeder Zeit. Liebig appelliert trotzdem an die Gartenbesitzer, die Bäume stehen zu lassen, denn ein Baum gibt den Menschen auch vieles, sagt er: "Schatten. Er hat die Luft gefiltert. Er hat mit seiner Photosynthese ein Abfallprodukt produziert, das wir ja wirklich unbedingt zum Leben brauchen: Sauerstoff." Angesichts der „Leistung“ des Baumes, sollte man die Arbeit mit dem Laub in Kauf nehmen, findet Liebig.

Landschaftspflegeverband empfiehlt: Weniger Laubbläser

Den Einsatz von Laubbläsern in Privatgärten sollte man reduzieren, findet Nicolas Liebig, weil Laubbläser Schaden anrichten können: "Wenn ich meine Wiese mit dem Laubbläser säubere, entferne ich auch viele andere Dinge damit, vor allem auch diese Bodenlebenwesen, die ja wiederum wichtig sind, um das Laub abzubauen." Außerdem macht Rasenrechen mehr Spaß, findet Liebig, und es produziert weniger Emissionen.

Laubbläser anwenden um Menschen zu entlasten

Allerdings versteht Liebig in manchen Situationen schon den Einsatz von Laubbläsern: „Gerade dann, wenn zum Beispiel Kommunen große Flächen von Laub freihalten müssen.“ Denn man kann es den kommunalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht zumuten, das Laub „von Hand mit einem Rechen aufzusammeln“, meint Liebig.

Gehwege von Laub befreien

Dass Hausbesitzer oft verpflichtet sind, Laub auf dem Gehweg zu entfernen, ist den meisten bekannt. Aber wie oft muss man das tun? So ganz eindeutig ist das nicht. Liebig sagt, die Eigentümer sind dafür verantwortlich, dass kein Unfall passieren kann: „Das heißt, wenn zu viel Laub auf dem Gehweg liegt und die Gefahr besteht, dass auf nassem Laub jemand ausrutschten kann, dann muss dieser Gehweg gereinigt werden.“ Allerdings müssen die Nutzer der Gehwege im Herbst mit Laub rechnen und entsprechend vorsichtiger sein.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!