Ferienjob bei Schaeffler
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Selina Vogel jobbt in den Ferien im Schaeffler-Werk in Höchstadt. Die Ferienarbeiter werden dringend gebraucht.

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Wie Ferienjobber die Wirtschaft am Laufen halten

Viele Schüler und Studenten nutzen die Ferienzeit, um arbeiten zu gehen. Begehrt sind gut bezahlte Jobs in der Industrie. Die Unternehmen sind auf die Ferienjobber angewiesen. Das zeigt ein Blick ins Schaeffler-Werk in Höchstadt bei Erlangen.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Mehrere Maschinen werfen im Akkord fertig gebogene Kunststoffteile aus, die bei einer Vielzahl an Motoren gebraucht werden. Zwischen den lauten Maschinen läuft Studentin Nicole Dotterweich hin und her und verpackt die Teile in Boxen. Ein typischer Ferienjob beim Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler.

Ferienarbeiter halten Produktionsleistung hoch

Die 20-Jährige ist eine von 64 Ferienarbeitern, die am Standort in Höchstadt bei Erlangen beschäftigt ist – im Schichtbetrieb. "Die Ferienarbeiter sind für uns sehr wichtig, damit wir unsere Produktionsleistung erreichen. Ohne sie müssten wir definitiv die Leistung nach unten fahren", sagt Hans-Jürgen Ritter, Campus-Leiter bei Schaeffler in Höchstadt.

Gut bezahlte Ferienarbeit

Deswegen bezahlt Schaeffler die Ferienjobber gut: Nicole Dotterweich, die International Management in Würzburg studiert bekommt mittlerweile 17 Euro die Stunde, weil sie schon öfters in den Ferien bei Schaeffler gearbeitet hat. Geld, das sie gut gebrauchen kann. "Mein Studium finanziere ich mit Minijobs während des Semesters. Das Geld, das ich bei Schaeffler verdiene, nutze ich, um auch in den Urlaub fahren zu können", sagt die 20-Jährige.

Studenten auf Jobs angewiesen

Eine Halle weiter arbeitet Selina Vogel. Sie studiert Jura in Erlangen. Bei Schaeffler ist sie für die Werkzeugausgabe zuständig und kontrolliert, ob alles da ist. Für sie ist es die einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen, neben dem Jurastudium ist ein Job nicht drin. "Ich denke, ich kann mich besser auf die Uni konzentrieren, wenn ich nur in den Ferien arbeite", sagt Vogel. So oder so: In Bayern jobben laut der aktuellen Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks mehr als 63 Prozent der Studierenden während des Studiums – und auch die Semesterferien werden fürs Arbeiten genutzt. Anders kommen viele nicht über die Runden. Mehr als jeder dritte ist gar armutsgefährdet.

Kontakte ins Unternehmen knüpfen

Auch die 25-jährige Lena Birkner sichert sich über Neben- und Ferienjobs ihr Studium finanziell ab. Geld allein ist aber nicht der Grund, warum die Chemie-Studentin bei Schaeffler arbeitet. "Es ist auf jeden Fall auch eine Chance, Kontakte zu knüpfen und vielleicht dann auch später mal hier arbeiten zu können", sagt die 25-Jährige, die im Labor jobbt und unter dem Mikroskop prüft, ob an Bauteilen noch Schmutzpartikel haften.

Chancen in Zeiten des Fachkräftemangels

Auch Schaeffler beobachtet die Ferienjobber genau. "Für uns ist der Kontakt zu jungen Leuten wichtig. Sie können das Unternehmen kennenlernen und wir sehen, ob potenzielle Bewerber und künftige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dabei sind", sagt Hans-Jürgen Ritter. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sei das wichtig. Und so mancher fasste nach einem Ferienjob schon Fuß im Unternehmen.

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