Archivbild: Hilfskräfte stehen vor einem Bestattungswagen in Rettenbach am Auerberg.
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Archivbild: Hilfskräfte stehen vor einem Bestattungswagen in Rettenbach am Auerberg.

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Wie es fünf Jahre nach der Gasexplosion in Rettenbach weitergeht

Eine riesige Explosion, Trümmer und zwei Tote: Vor fünf Jahren hat in Rettenbach am Auerberg eine Gasexplosion ein Wohnhaus zerstört – und eine Familie zerrissen. Das Dorf erlebte den größten Rettungseinsatz seiner Geschichte.

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Es war ein Sommermorgen im Mai 2019, als eine große Explosion das Dorf Rettenbach am Auerberg im Allgäu erschüttert. Die Wucht lässt das gesamte dreistöckige Gebäude einstürzen, in dem bis dahin eine Familie mit drei Kindern gewohnt hatte. Als das Haus in sich zusammenfällt, spielen die beiden kleinen Söhne auf dem Spielplatz gegenüber. Doch die Mutter, der Vater und die Tochter werden unter den Trümmern begraben.

Die aufreibende Suche nach den Vermissten

Meter für Meter suchen die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei damals die Trümmer ab, bis spät in die Nacht hinein hoffen sie auf ein Lebenszeichen aus den Überresten. Die Mutter kann Stunden nach der Explosion geborgen werden, sie kommt mit lebensgefährlichen Brandwunden ins Krankenhaus. Doch Vater und Tochter können nur noch tot geborgen werden.

Große Hilfsbereitschaft nach dem Unglück in Rettenbach

Unmittelbar nach dem Unglück sind Solidarität und Hilfsbereitschaft mit der Familie groß. Das kleine Dorf im Ostallgäu organisiert eine Spendensammlung, mit den gesammelten Geldern kann die Familie einen Neubeginn finanzieren: Die Mutter ist inzwischen mit ihren beiden Söhnen nach Oberbayern gezogen, wie Rettenbachs Bürgermeister Reiner Friedl weiß. Er hält seit der Tragödie den Kontakt mit der Familie.

Versickertes Gas war der Auslöser

Die Ursache der Explosion ist inzwischen geklärt, die Ermittlungen sind abgeschlossen. Schon bald nach der Detonation hatte der Verdacht nahegelegen, dass es sich um eine Gasexplosion gehandelt habe. Allerdings hatte das Haus keinen eigenen Gasanschluss. Ermittlungen ergaben, dass es eine defekte Gas-Zuleitung gewesen war, aus der Flüssiggas über das Erdreich ins Haus einsickern konnte.

Arbeiten an einer gestörten Gas-Leitung wenige Tage vor der Explosion oder Baggerarbeiten beim Kellerausbau waren laut den Ermittlungen nicht vorschriftswidrig. Auf dem Gelände des zerstörten Hauses wird heute, fünf Jahre nach der Explosion, wieder gebaut: Ein Mehrfamilienhaus soll dort entstehen.

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