Archivbild von 2021: WhatsApp-Logo auf einem Smartphone
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Nach monatelangen Ermittlungen konnte die Polizei einen 25-Jährigen festnehmen, der für Betrugsfälle über WhatsApp verantwortlich sein soll.

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WhatsApp-Betrüger nach monatelangen Ermittlungen in Haft

Es sind meist ähnliche Maschen: Ein angebliches Familienmitglied sei in einer Notlage und brauche dringend Geld. Auch ein 25-Jähriger soll auf diese Weise über WhatsApp betrogen haben. Nach monatelangen Ermittlungen konnte ihn die Polizei festnehmen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Nach monatelangen Ermittlungen konnte die Polizei einen 25-jährigen Tatverdächtigen festnehmen, der für etliche Betrugsfälle über WhatsApp verantwortlich sein soll. Das melden Polizei und Staatsanwaltschaft.

Monatelange Ermittlungen gegen Gruppe

Demnach hatte die Aschaffenburger Kriminalpolizei bereits im letzten Jahr Hinweise auf eine Gruppe aus den Niederlanden erhalten, die gewerbsmäßig über WhatsApp betrüge. Nach intensiven Ermittlungen gegen mehrere Männer im Alter von 23 bis 25 Jahren habe sich der Tatverdacht bestätigt. Am vergangenen Donnerstag hat die Polizei schließlich einen der Männer in Hamburg festgenommen.

Der 25-jährige Tatverdächtige sei am Vortag ins Bundesgebiet eingereist. Während der Fahrer des Mannes wieder freigelassen wurde, sitzt der 25-Jährige seitdem wegen des dringenden Tatverdachts des Betrugs in einer Justizvollzugsanstalt. Die Kriminalpolizei ermittelt der Meldung zufolge weiter gegen Kontaktpersonen in Deutschland, sogenannte Geldwäscher.

Polizei warnt vor Betrugsmasche

Das Polizeipräsidium Unterfranken warnt in diesem Kontext nochmals eindringlich vor der Betrugsmasche. Wer von vermeintlichen Familienmitgliedern oder nahestehenden Menschen solche Nachrichten auf WhatsApp erhalte, sollte nicht darauf antworten und keinesfalls Geld an ein Bankkonto überweisen.

In der Regel kämen die Nachrichten von unbekannten Nummern, beispielsweise mit solchen angeblichen Erklärungen: "Hallo Mama/Papa, mein Handy ist kaputt und das ist meine neue Nummer." Sobald das Opfer auf die Nachricht reagiere, werde eine Notlage vorgetäuscht und erklärt, es müsste dringend ein Geldbetrag auf ein Bankkonto überwiesen werden – meist gleich mehrere tausend Euro. Als neue Variante würden derzeit häufig auch die Kreditkartendaten abgefragt.

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Polizei rät: Kind anrufen, statt Geld überweisen!

Die Polizei rät in solchen Fällen, die Familienmitglieder über die bislang bekannte Nummer zu kontaktieren und über den Sachverhalt zu sprechen. Stellt sich dabei heraus, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt, sollte der Chatverlauf nicht gelöscht und die Polizei verständigt werden.

Im Zuge dessen warnt die Polizei auch vor einer neuen Form des Enkeltricks: Kriminelle verwenden bei Schockanrufen Stimmen, die so klingen wie die Stimmen von Verwandten - aber mit künstlicher Intelligenz geklont wurden.

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