Am späten Abend des 26.11.21 wurden zwei Patienten mit einer ADAC-Maschine von München nach Hamburg gebracht. Das Flugzeug, das intensivmedizinisch ausgestattet ist, landete um 22.38 Uhr auf dem Hamburger Flughafen.
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Intensivpatienten aus Bayern wurden nach Hamburg gebracht.

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Weitere Patienten aus Bayern in andere Bundesländer verlegt

Der Transport von Corona-Intensivpatienten aus Bayern in andere Bundesländer geht weiter. Am Samstag sollten rund 20 Patienten nach Hamburg und Nordrhein-Westfalen gebracht werden, wie es aus dem bayerischen Innenministerium heißt.

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Am Samstag sind weitere schwer kranke Patienten aus Bayern zur intensivmedizinischen Versorgung in andere Bundesländer verlegt worden. Am Samstag sollten rund 20 weitere Patienten nach Hamburg und Nordrhein-Westfalen gebracht werden, hieß es aus dem bayerischen Innenministerium. Die Verlegungsflüge erfolgen aus besonders strapazierten bayerischen Krankenhäusern in den Regierungsbezirken Schwaben, Niederbayern und Oberbayern weiter.

Am Sonntag soll auch der Bundeswehr-Airbus mit seiner "fliegenden Intensivstation" wieder eingesetzt werden.

Die Intensivstationen vieler Krankenhäuser im Freistaat sind überlastet, weil dort viele schwer an Corona erkrankte Menschen versorgt werden müssen.

Zunächst Verlegung von 50 Patienten aus Bayern geplant

Bereits am Freitag hatte ein Airbus der Bundeswehr deshalb sechs Intensivpatienten aus Bayern ausgeflogen. In der Nacht zum Samstag ging ein weiterer Flug mit zwei Patienten nach Hamburg. Die Flüge werden teils von der Bundeswehr, teils mit privaten Ambulanz-Flugzeugen durchgeführt.

Bis Sonntagabend sollen 30 Intensivpatienten ausgeflogen sein. Alle kommen aus den drei Regierungsbezirken Oberbayern, Niederbayern und Schwaben. Insgesamt ist die Verlegung von 50 bayerische Patienten geplant - zunächst.

Auch Verlegung deutscher Patienten ins Ausland ist möglich

Der Grünen-Politiker und Gesundheitsexperte Janosch Dahmen fürchtet, dass die Verlegung von Patienten innerhalb Deutschlands nicht mehr lange ausreicht. "Anhand der Neuinfektionszahlen müssen wir davon ausgehen, dass Hunderte Intensivpatienten verlegt werden müssen", sagte er der "Welt am Sonntag". "Weil der Bedarf so eklatant ansteigen könnte, werden möglicherweise auch Verlegungen in EU-Nachbarstaaten notwendig." Hermann Schröder, der die Abteilung Krisenmanagement im baden-württembergischen Innenministerium sowie den Arbeitskreis Rettungswesen in der Innenministerkonferenz leitet, erklärte ebenfalls, dass es nicht ausgeschlossen werden könne, Patienten ins Ausland zu verlegen. Das baden-württembergische Staatsministerium bestätigte, dass es bereits entsprechende Angebote aus der Schweiz sowie aus Frankreich und Italien gibt.

Flug aus Südafrika in München angekommen

Am Freitagabend war am Münchner Flughafen ein Lufthansa-Flug aus dem südafrikanischen Kapstadt angekommen. Ein Teil der Insassen des Lufthansa-Airbus 350, dessen rund 300 Sitzplätze fast voll besetzt gewesen seien, sei in München und Umgebung zu Hause oder im Hotel und befinde sich in Quarantäne, teilte ein Sprecher mit. Andere Passagiere seien vom Flughafen aus in Länder des Nicht-Schengen-Raumes weitergereist.

Es war der letzte Flug, der vor Inkrafttreten der neuen Regelungen zu Virusvariantengebieten landete. Nach Inkrafttreten dürfen die Fluggesellschaften im Wesentlichen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen aus den fraglichen Ländern einfliegen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die erstmals im südlichen Afrika nachgewiesene Virusvariante Omikron als besorgniserregend eingestuft.

Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern leicht zurückgegangen

Unterdessen sank die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Samstagmorgen mit 634,5 an - am Tag zuvor lag der Wert bei 652,3. Sie liegt aber immer noch deutlich über dem bundesweiten Wert von 444,3. Die bayerischen Gesundheitsämter meldeten laut RKI innerhalb von 24 Stunden 13.422 neue Infektionen und 72 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona (Stand: Samstag, 9.45 Uhr).

Die höchste Inzidenz wies demnach der Landkreis Freyung-Grafenau mit 1410,2 aus - gefolgt von den Kreisen Rosenheim und Rottal-Inn mit Werten ebenfalls weit jenseits der 1.000. Insgesamt lagen neun Landkreise und Städte über der 1000er-Marke. Am Freitag waren es noch zwölf Regionen. Nachdem am Freitag nach RKI-Daten auch im Landkreis Deggendorf die Inzidenz erstmals seit Geltung der neuen Hotspot-Regelung über der 1000er-Schwelle gelegen hatte, greifen nun auch dort die Vorgaben für einen regionalen Hotspot. Restaurants, Hotels, Sport- und Kulturstätten müssen schließen, obwohl die Inzidenz am Samstag wieder unter der 1000er-Grenze lag (950,0).

 In Bayern werden jetzt bereits Patienten aus überfüllten Intensivstationen in andere Bundesländer verlegt.
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In Bayern werden jetzt bereits Patienten aus überfüllten Intensivstationen in andere Bundesländer verlegt.

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