Coronaschnelltest (Symbolbild).
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Wegfall Testpflicht im Seniorenheim: "Das wurde höchste Zeit"

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Gelockerte Testpflicht im Seniorenheim: "Das wurde höchste Zeit"

Wer als Besucher Zugang zu einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung wollte, benötigte bisher einen Corona-Test einer offiziellen Teststation. Ab heute reicht ein Schnelltest von daheim. Das freut auch Menschen in Mittelfranken.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Dietmar Hofmann wohnt nur einen Kilometer entfernt vom Seniorenzentrum "An der Radrennbahn" im Nürnberger Stadtteil Herpersdorf. Das ist praktisch, denn Dietmar Hofmann besucht seine 89-jährige Mutter regelmäßig. Sie lebt seit eineinhalb Jahren in der Einrichtung. Bisher hatte Dietmar Hofmann für seine Besuche immer einen Corona-Test einer offiziellen Teststation benötigt. Das bedeutet doch einen gewissen Aufwand bei fünf bis sechs Besuchen pro Woche. Seit heute hat Bayern die Testpflicht gelockert. Ein Schnelltest, daheim durchgeführt ohne Aufsicht, genügt beim Besuch in einer Pflegeeinrichtung oder in einem Krankenhaus. "Das ist super, das wurde höchste Zeit, so geht alles viel schneller", freut sich Dietmar Hofmann.

Leiterin eines Seniorenheims hofft wieder auf mehr Besuche

Astrid Jäger ist die Leiterin der Einrichtung und begrüßt ebenfalls die Lockerungen in Sachen Testpflicht, hält sie für längst überfällig. Überall seien die Menschen ohne Tests und ohne Masken unterwegs. Auch für ihre Einrichtungen sei dies jetzt nötig, das erleichtere viele Abläufe. Astrid Jäger hofft, dass dadurch auch wieder mehr Besuchende den Weg ins Seniorenzentrum fänden. Auch ganz spontan, kurzfristig, ganz unkompliziert könnten Freunden und Verwandte jetzt wieder ihre Lieben besuchen. "Das ist ein absoluter Mehrwert für unsere Bewohner, dass auch mal wieder mehr Leute kommen", so Astrid Jäger im BR-Gespräch.

Forderung: Maskenpflicht soll auch fallen

Jäger geht sogar noch einen Schritt weiter. Auch die Maskenpflicht in Alten- und Pflegeheimen solle so langsam fallen. Jedenfalls wenn kein akuter Corona-Ausbruch in einer Einrichtung zu verzeichnen sei. Die alten Menschen hätten seit Jahren keine Mimik, kein Lachen der betreuenden Personen mehr gesehen, das belaste doch sehr - Mitarbeitende genauso wie die Seniorinnen und Senioren.

Niedrige Corona-Zahlen in Bayern

Grund für die Lockerungen der Corona-Testpflicht, so Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU), seien die niedrigen Corona-Zahlen im Freistaat. Mit der neuen Regelung, die ab heute gilt, weicht Bayern vom Infektionsschutzgesetz des Bundes ab und geht einen Sonderweg. Der Freistaat, so Holetschek, wolle damit auf die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger setzen.

Auch die Regeln für die Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen verändern sich ab heute. Nun sind nur noch zwei Corona-Tests pro Woche vorzulegen, unabhängig davon, ob die Beschäftigten geimpft oder genesen seien. Bisher waren bis zu drei Tests pro Woche erforderlich.

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