Die beiden Gründerinnen der "Femme Founders" Jaqueline Stamos und Jennifer Martiné.
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Jaqueline Stamos und Jennifer Martiné von den Femme Founders Forchheim wollen Frauen in die Selbstständigkeit helfen.

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Unterstützung für Frauen: Die "Femme Founders" aus Forchheim

Berufliche Selbständigkeit ist in Deutschland noch immer eine Männerdomäne. Zu oft stecken Frauen zurück, meist aus familiären Gründen. In ganz Bayern wollen Frauennetzwerke das ändern und einander unterstützen. Ein Blick nach Forchheim.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Jaqueline Stamos und Jennifer Martiné haben das Forchheimer Frauennetzwerk "Femme Founders" gegründet. Komplett ehrenamtlich – obwohl sie eigentlich genug zu tun hätten. Beide Frauen sind beruflich selbstständig. Der Weg dorthin, inklusive Familiengründung, war nicht immer leicht. Die beiden Forchheimerinnen haben sich dennoch durchgebissen. Jetzt wollen sie andere Frauen ermutigen, auch den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen.

Rund 300 Frauen haben sich inzwischen im Netzwerk angemeldet, um einander zu unterstützen und sich auszutauschen. "Inzwischen sind nicht nur Geschäftsbeziehungen, sondern auch Freundschaften entstanden", sagt Jaqueline Stamos.

Selbständigkeit ist nicht immer die beste Lösung

Welche Kinderbetreuung gibt es während meiner Arbeitszeit oder wie melde ich die Selbständigkeit beim Finanzamt an? Das Frauennetzwerk will Gründerinnen in den verschiedensten Bereichen helfen. Wir sind auch gut mit dem Landratsamt vernetzt, können Kontakte weitergeben, falls erwünscht, sagen die beiden Gründerinnen.

Vor allem zu Beginn einer Unternehmensgründung seien viele Fragen zu klären. Das Netzwerk wolle auch helfen, Entscheidungen zu treffen. Nicht für alle Interessierten sei der Weg in die Selbständigkeit in jedem Fall die beste Lösung. Da müsse man auch realistisch sein.

Nur 37 Prozent der Unternehmen von Frauen gegründet

Erfolgreich selbstständig ist bereits seit drei Jahren die Brautmodengeschäftsführerin Alena Rohmann. Ihr Geschäft am Forchheimer Marktplatz läuft gut. Rohmann ist auch Mitglied im Frauennetzwerk. Sie hat bereits konkret davon profitiert. "Es sind schon Kundinnen in den Laden gekommen auf Empfehlung aus dem Netzwerk", betont Rohmann. Sie umgebe sich gern mit starken Frauen. Regelmäßige Treffen finden entweder in Präsenz statt oder über die sozialen Netzwerke.

Die Gründerinnen sind selbst überrascht von dem regen Zulauf. Der Bedarf an gegenseitiger Vernetzung sei größer als gedacht. Noch immer sind es in Deutschland vor allem Männer, die in die Selbständigkeit gehen, Unternehmensgründungen von Frauen lagen im Jahr 2022 bei 37 Prozent. Umso wichtiger sei es, so die Netzwerkgründerinnen, dass sich Frauen zusammentun.

Mithilfe des Frauennetzwerks erfolgreiche Sängerin geworden

Auch Eventsängerin Melanie Kraus ist Mitglied bei "Femme Founders". Die 34-jährige Forchheimerin hat den Schritt in die Selbständigkeit als Sängerin gewagt, hat einen sicheren Job dafür aufgegeben. Inzwischen hat sie rund 150 Auftritte pro Jahr. Hochzeiten, Firmenfeiern, Beerdigungen. Das Frauennetzwerk habe ihr bei dem Entschluss geholfen. "Ich war 15 Jahre lang teilselbstständig, das Netzwerk hat mir den letzten Anstoß gegeben", sagt die Sängerin. Bereut habe sie diese Entscheidung bisher nicht. Durch "Femme Founders" sei sogar der eine oder andere Gesangsauftritt vermittelt worden.

Jaqueline Stamos und Jennifer Martiné wollen das Netzwerk bald auf andere Städte ausweiten, denn Frauenpower gebe es nicht nur in Forchheim.

Zwei Frauen stehen grinsend vor einem Plakat der "Femme Founders Germany".
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Jaqueline Stamos und Jennifer Martiné von den Femme Founders Forchheim wollen Frauen in die Selbstständigkeit helfen.

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