Wasserstofftanks vor einem Fluss, Windräder und Solarpanele an einem sonnigen Sommertag
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Ein Workshop der Aschaffenburger Stadtwerke soll einen Ausblick zum geplanten Wasserstoffleitungsnetz im Rhein-Main-Gebiet geben.

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Wasserstoff-Pipeline für Aschaffenburg - Planungen laufen

Ab 2030 soll Wasserstoff per Pipeline nach Aschaffenburg gelangen. Die Planung für das regionale Wasserstoffleitungsnetz im Rhein-Main-Gebiet hat Hessen übernommen. Für den Netzumbau wird bereits jetzt der Energiebedarf von Unternehmen erfragt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Aschaffenburg setzt bei der Energiewende auf Wasserstoff. Dafür nehmen die Stadtwerke Aschaffenburg aktuell an einer Studie für ein regionales Wasserstoffleitungsnetz im Rhein-Main-Gebiet teil. Die Planung dieser Wasserstoff-Pipeline hat das Nachbarland Hessen übernommen. Ab dem Jahr 2030 soll darüber Wasserstoff nach Aschaffenburg gelangen.

80 Unternehmen informieren sich über Wasserstoff-Pipeline

Um Unternehmen einen Ausblick in Aschaffenburgs Zukunft in Sachen Energie und Mobilität zu geben, informieren die Stadtwerke Aschaffenburg am Dienstag in einem Workshop. Laut Stadtwerke-Chef Dieter Gerlach haben sich dafür rund 80 Unternehmen angemeldet. Darunter Logistiker und Produzenten, die bereits sehr genau wüssten, wieviel Energie sie brauchen und welche Anforderungen sie an die neue Technologie haben. Die Veranstaltung solle aber auch Betriebe ansprechen, die noch keine genauen Vorstellungen hätten. Sie sollen über die Möglichkeiten informiert werden, so Gerlach im BR24-Gespräch.

Energiebedarf für künftigen Netzumbau ermitteln

Bereits jetzt würden Energiebedarfe von Großabnehmern wie ortsansässigen Firmen und Großimmobilien erfragt, um Prognosen und Hochrechnungen in die Studie einfließen zu lassen und um Anhaltspunkte für den zukünftigen lokalen Netzumbau zu sammeln. Das sei auch relevant für die zukünftige Sektorenkopplung - die Vernetzung von Energiewirtschaft, Industrie und Mobilität.

  • Zum Artikel: Bayerns Wasserstoff-Pläne – Die wichtigsten Antworten

Vertreter der TH Aschaffenburg, der Landesstellen, Wasserstoff-Bündnis Bayern und der AVG geben in Vorträgen Einblick in die aktuelle Situation und einen Ausblick wie es mit Aschaffenburg und Wasserstoff in Zukunft weitergehen wird.

Umstellung auf Wasserstoff im Aschaffenburger ÖPNV und Müllfahrzeugen

Die Stadtwerke Aschaffenburg arbeiten bereits mit Hochdruck an ihrer eigenen Wasserstoff-Strategie. So soll etwa die kommunale Mobilität, ob im ÖPNV oder bei Müllfahrzeugen, so weit wie möglich auf Wasserstoff umgestellt werden. Dazu gehört auch die Errichtung einer Wasserstoff-Tankstelle auf dem Gelände der städtischen Verkehrsbetriebe, die Anfang 2023 in Betrieb genommen werden soll und vom Freistaat Bayern gefördert wird.

Anschluss Bayerns ans europäische Wasserstoffnetz

Bis 2030 soll Bayern an das europäische Wasserstoffnetz angeschlossen sein. Doch Experten sehen den Zeitplan in Gefahr. Technisch sei das zwar machbar, sagen die Netzbetreiber. Bestehende Gasleitungen könnten zu Wasserstofftransportleitungen umgerüstet werden. Im Freistaat müssten dafür in den nächsten zehn Jahren fast 700 Kilometer Gastransportleitungen umgestellt und 150 Kilometer Leitungen für den Wasserstofftransport neu gebaut werden. Doch noch fehlt der politische Auftrag dafür. Gleichzeitig müsse sich die Politik auch schleunigst um Lieferverträge kümmern.

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