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Asylunterkunft in Waldkraiburg

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Waldkraiburg: Treffen gegen weitere Flüchtlings-Tumulte

Nach den Tumulten in einer Asylunterkunft in Waldkraiburg treffen sich Behördenvertreter am Runden Tisch. Sie wollen unter anderem darüber beraten, wie sich die Lage entspannen könnte und ob die Flüchtlinge ehrenamtlich beschäftigt werden dürfen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

Der Runde Tisch tagt nicht öffentlich: Die Regierung von Oberbayern, Bürgermeister Robert Pötzsch, der Heimbetreiber und die Polizei wollen noch einmal die Lage in dem Asylbewerberheim erörtern und zum Beispiel beraten, ob und wie die Bewohner ehrenamtlich beschäftigt werden können. Dafür hatte am Samstag auch Ministerpräsident Markus Söder bei seinem Besuch in der Einrichtung geworben.

Angebliches Lärm- und Alkoholproblem

Zur Sprache kommen soll auch das angebliche Lärm- und Alkoholproblem in der Erstaufnahmeeinrichtung. Darüber hatten sich zahlreiche Waldkraiburger immer wieder beim Bürgermeister beschwert.

Zahl der Flüchtlinge im Haus zu hoch?

Thema ist aber auch die Zahl an Asylbewerbern, die in dem Gebäude untergebracht sind. Pötzsch hatte bereits am Samstag gegenüber dem BR betont, dass die gut 300 Personen, die derzeit in dem mehrstöckigen Asylbewerberheim wohnten, zu viele Menschen auf engem Raum seien.

Landes-Caritasdirektor Bernhard Piendl hatte in der vergangenen Woche im BR betont, dass Gewalt unter Flüchtlingen zuweilen auch ihrer Wohnsituation geschuldet sei. Menschen bräuchten ihre Privatsphäre.

Polizei sucht Fotos und Videomaterial von Zeugen der Tumulte

Die Polizei ermittelt unterdessen weiter auf Hochtouren. Die Kripo Mühldorf bittet Zeugen, die von den Tumulten am Mittwoch, 6. Juni, Fotos, Videos oder Tonaufnahmen gemacht haben, diese der Polizei zur Verfügung zu stellen.

Bei den Auseinandersetzungen sowohl unter den Flüchtlingen als auch mit den Einsatzkräften der Polizei hatte es einen Schwer- und mehrere Leichtverletzte gegeben. Wachleute in der Unterkunft wollten zuvor Kühlschränke wegräumen, deren Betrieb die Heimleitung verboten hatte.

Drei Haftbefehle erlassen

Gegen vier Asylbewerber wird ermittelt. Einer von ihnen sitzt nach einem Messerangriff auf einen Mitbewohner bereits in Untersuchungshaft, zwei weitere Haftbefehle sind am Sonntag erlassen worden.