"Zorro braucht Hilfe" – unter dieser Überschrift wirbt der Bund Naturschutz um Unterstützung für einen kleinen Nager, der in Deutschland ums Überleben kämpft. Der Gartenschläfer, der kleine Verwandte des Siebenschläfers, ist in vielen Regionen Deutschlands bereits von der Landkarte verschwunden, weshalb er auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten steht. Auch in Bayern geht der Bestand seit Jahren drastisch zurück: Bekannte Populationen gibt es laut Bund Naturschutz noch im Fichtelgebirge, im Bayerischen Wald und stellenweise auch im Allgäu. Vor zwei Jahren konnte Zorro, wie der nachtaktive Nager mit der schwarzen Gesichtsmaske auch genannt wird, am Untermain gesichtet werden.
- Zur Bildergalerie: Der Siebenschläfer – hungrige Schlafmütze mit Saugnäpfen
Ideale Bedingungen in Weinbergen bei Großheubach
Das milde Klima, die Weinberge mit ihren alten Buntsandsteinterrassen und die vielen Streuobstwiesen sind der ideale Lebensraum für den kleinen Nager. Darauf weist seit Dienstag eine Infotafel im Weinberg Bischofsberg oberhalb von Großheubach im Landkreis Miltenberg hin. Zur Einweihung ist der Landesvorsitzende des Bund Naturschutz, Richard Mergner, angereist. "Wir stehen hier in einer hervorragenden Kulturlandschaft. Wir haben hier Weinberge, die aufgelassen wurden, Steinriegel, alte Eichen, wir haben diese Lebens- und Strukturvielfalt in der Landschaft, die es vielen Tieren, aber auch dem Gartenschläfer ermöglichen, hier zu leben", so Mergner gegenüber dem BR.
Vom Aussterben bedroht, weil Insekten als Nahrung fehlen?
Warum der Gartenschläfer auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten steht? Hier kann man Mergner zufolge nur mutmaßen: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass der große Rückgang der Insektenvielfalt in ganz Deutschland – durch die intensive Landwirtschaft, durch Vorgärten, wo nichts mehr blüht – dafür verantwortlich ist, dass sich die Nahrungsgrundlage des Gartenschläfers verringert hat. Wir müssen schauen, dass wir diesen massiven Rückgang der Insektenvielfalt stoppen, damit diejenigen, die von ihnen leben, wieder eine Überlebenschance haben."
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